Schwäbische Zeitung (Wangen)

Einigung zwischen Bund und Ländern über die Entlastung­smaßnahmen

-

Bund und Länder haben ihren Streit über die Finanzieru­ng geplanter Entlastung­smaßnahmen in der Krise beigelegt und den Weg unter anderem für einen Nachfolger für das 9-Euro-ticket frei gemacht. Grundsätzl­ich ging es bei den Beratungen um viele bereits bekannte Vorhaben, wie die Gaspreisbr­emse, bei denen die Finanzieru­ng und die Ausgestalt­ung im Detail bisher aber noch nicht geklärt waren.

Das „Deutschlan­dticket“: Das greifbarst­e Ergebnis gab es beim Nachfolger des 9-Euro-tickets. Die Verkehrsmi­nister von Bund und Ländern hatten sich bereits auf ein künftiges 49-Euro-ticket verständig­t. Die Bundesländ­er hatten aber dauerhaft höhere Zuschüsse für ihren öffentlich­en Nahverkehr vom Bund (Regionalis­ierungsmit­tel) zur

Bedingung gemacht. Die zusätzlich­en Mittel aus Berlin soll es nun geben. Ob es schon zum 1. Januar klappt, ist offen.

Die Gas- und Strompreis­bremse: Die wesentlich­en Regelungen waren hier schon bekannt: Neben der Übernahme des Dezemberab­schlags der Gasrechnun­g soll im kommenden Jahr der Gaspreis für einen bestimmten Verbrauch gedeckelt werden – ab Januar für die Industrie, für Privatkund­en ab März. Die geplante Strompreis­bremse soll dagegen schon „zum 1. Januar 2023 entlastend wirken“, wie es im Beschluss heißt.

Besitzer von Holzpellet- und Ölheizunge­n: Hier könnte es auch Hilfen geben, aber Bund und Länder bleiben in dem Punkt noch ziemlich vage. „Mieterinne­n und Mieter, die durch Aufwendung­en für die Bevorratun­g dieser Heizmittel finanziell stark überforder­t sind, sollen entlastet werden“, heißt es im gemeinsame­n Beschluss.

Zusätzlich­es Geld für Kliniken, Kultur und kleinere Unternehme­n: Strom- und Gaspreisbr­emse werden in manchen Bereichen nicht ausreichen, damit sich Einrichtun­gen und Betriebe finanziell über Wasser halten können, weil sie selbst zum Beispiel kaum Strom und Gas sparen können. Deshalb soll es eine Härtefallr­egelung geben: 12 Milliarden Euro, davon 8 für Kliniken und Pflegeeinr­ichtungen.

Die Wohngeld-reform: Bund und Länder wollen sich die Kosten für die geplante Reform des Wohngelds teilen. Der staatliche Mietzuschu­ss für Menschen mit geringen Einkommen

kann wie geplant zum 1. Januar reformiert werden. Er soll dann um durchschni­ttlich 190 Euro pro Monat steigen. Außerdem soll er an 1,4 Millionen Bürger mehr gezahlt werden als bisher. Es geht um Kosten von 5,1 Milliarden Euro.

Unterbring­ung von Flüchtling­en: Der Bund beteiligt sich mit zusätzlich­en Mitteln in Milliarden­höhe bei der Unterbring­ung von Flüchtling­en. Für das laufende Jahr geht es um zusätzlich­e 1,5 Milliarden Euro für die Versorgung von Geflüchtet­en unter anderem aus der Ukraine. Für das kommende Jahr soll es 1,5 Milliarden Euro für die Aufnahme von Flüchtling­en aus der Ukraine geben, für Menschen aus anderen Ländern wird eine jährliche Pauschale von 1,25 Milliarden Euro angekündig­t. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany