Towerstars belohnen sich nicht
Ersatzgeschwächte Ravensburger verlieren in der DEL2 in Krefeld mit 1:4
KREFELD - Ohne zahlreiche Stammspieler haben die Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-liga 2 ein gutes Spiel bei den Krefeld Pinguinen gezeigt. Doch die Ravensburger nutzten ihre Chancen nicht, der Del-absteiger dagegen schon – so ging die Partie aus Sicht der Towerstars mit 1:4 verloren.
Bereits am Sonntag bei der 2:3Niederlage beim EC Bad Nauheim waren die Towerstars personell dezimiert. Das setzte sich in Krefeld fort. Goalie Jonas Langmann, der in Bad Nauheim nach dem ersten Drittel ausgewechselt wurde, war am Dienstag gar nicht im Aufgebot. Für ihn war der 19-jährige Lukas Schulte nachgereist. Auch Josh Macdonald musste nach einem Trainingsunfall passen – der Kanadier war nach Charlie Sarault und Nick Latta bereits der dritte erfahrene Stürmer, der fehlte. Da auch die Verteidiger Julian Eichinger und Denis Pfaffengut nicht dabei waren, fehlten den Towerstars satte 35 Scorerpunkte.
Verstärkt kam es daher im Sturm einmal mehr auf Kapitän Sam Herr, Topscorer Robbie Czarnik, Maximilian Hadraschek und Fabian Dietz sowie die Talente um Robin Drothen (erste Sturmreihe), Luigi Calce (zweite Reihe) und Marvin Feigl (dritte Reihe) an. Hinten verteidigten die erfahrenen Pawel Dronia (33 Jahre), Florin Ketterer (29) und Oliver Granz (25) mit den Jungspunden Simon Gnyp (21), Tim Sezemsky (20) und Daniel Schwaiger (20). „Das wird für uns ein harter Test gegen eine starke Mannschaft“, sagte Trainer Tim Kehler bei „Spradetv“.
Denn beim Absteiger Krefeld stehen so prominente Namen wie der langjährige Nationalspieler und DEL-STAR Marcel Müller im Kader – trainiert werden sie seit vergangener Woche vom Ravensburger Meistertrainer von 2011, Peter Draisaitl. „Krefeld macht die zweite Liga besser“, meinte Kehler. Besser machte
es am Dienstag aber über weite Strecken Ravensburg. Mit ihrem starken Forechecking sorgten die Gäste dafür, dass Krefeld im Aufbau immer wieder Scheibenverluste hatte.
Ravensburg hatte die besseren Chancen, etwa Luigi Calce, Tim Sezemsky, Marvin Feigl oder Sam Herr. Hinten standen die Towerstars total sicher – bis zur 17. Minute: Einmal passte die Zuordnung nicht, Mike Fischer passte zu Leon Niederberger, der mit seinem Schläger aufs Eis schlug, um auf sich aufmerksam zu machen. Niederberger überwand Goalie Jonas Stettmer zum 1:0. Es war eine schmeichelhafte Führung für die Pinguine. Auch im zweiten Drittel waren die Towerstars näher dran an einem Treffer als die Krefelder. Vincent Hessler hatte nach einem Scheibengewinn eine Topchance, ebenso Louis Latta und Tim Sezemsky. Czarnik zeigte ein Topsolo mit Tempo, scheiterte aber ebenfalls an Goalie Sergei Belov.
Stattdessen: Ein Konter der Krefelder, der Puck lief über Davis Koch und Müller zu Zach Magwood – schon stand es 2:0. Das war maximal bitter für die Towerstars, die weiterhin ein sehr gutes Auswärtsspiel zeigten. Sie bemühten sich auch im
Schlussdrittel redlich – hinten hielt Stettmer stark gegen Müller und Niederberger, vorne waren die Gäste allerdings weiter erfolglos. In der 58. Minute machte Dennis Miller mit dem 3:0 alles klar. Zwar traf Ravensburg im Powerplay noch zum 1:3 durch Hadraschek, aber elf Sekunden später stellte Magwood mit einem Treffer ins leere Tor den Endstand her. „Ravensburg hat sehr stark begonnen, das muss man loben“, sagte Magwood am „Spradetv“-mikrofon. „Das erste Tor hat uns natürlich sehr geholfen.“