Schwäbische Zeitung (Wangen)

Vier Trümpfe als Visitenkar­te

Bundesligi­sten stürmen ins Champions-league-achtelfina­le – Dort warten harte Brocken

- Von Thomas Niklaus ●

MÜNCHEN (SID) - Hasan Salihamidz­ic war „ein wenig stolz“. Und das nach einer perfekten Gruppenpha­se nicht nur auf seinen FC Bayern. Es sei „natürlich gut und schön, dass so viele deutsche Clubs weitergeko­mmen sind. Wir haben in Europa in dieser Phase ein Zeichen gesetzt“, betonte der Münchner Sportvorst­and.

Auch Dfl-chefin Donata Hopfen lobte das deutsche Abschneide­n in den europäisch­en Wettbewerb­e: „Die vergangene­n Wochen sind sportlich sowohl national als auch internatio­nal eine großartige Visitenkar­te für den deutschen Profifußba­ll.“

Nach 2014/15 und 2020/21 stehen in Bayern München, RB Leipzig, Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt erneut vier Bundesligi­sten im Achtelfina­le der Champions League. In der Europa League ist zudem der SC Freiburg schon durch, Bayer Leverkusen geht dort als „Absteiger“aus der Königsklas­se ins Rennen. Bundesliga­spitzenrei­ter Union Berlin ist ebenso in die K.o.-phase der Europa League eingezogen. Die Hauptstädt­er setzten sich am Donnerstag­abend im letzten Gruppenspi­el beim belgischen Vizemeiste­r Royale Union Saint-gilloise mit 1:0 (1:0) durch. Die Berliner belegten damit am Ende der Gruppenpha­se Platz zwei in Gruppe D. Man müsse der Bundesliga „ein Kompliment machen“, so Salihamidz­ic. Nur die Premier League kann mit vier Teams in der Runde der letzten 16 mithalten – aus der hoch gelobten spanischen Liga ist nur noch Titelverte­idiger Real Madrid übrig. Doch die großen Herausford­erungen warten auf das Bundesliga-quartett erst noch. Selbst dem FC Bayern droht in der ersten K.o-runde ein Hammerlos. Neben dem FC Liverpool mit Jürgen Klopp könnte es frühzeitig auch zum Duell mit dem Starensemb­le von Paris St. Germain um Lionel Messi und Kylian Mbappé kommen. Weitere mögliche Gegner für die gesetzten Münchner, die zum Favoritenk­reis zählen, sind noch der FC Brügge und der AC Mailand.

Auch Dortmund, Europa-leaguesieg­er Frankfurt und Leipzig erwarten ganz hohe Hürden. Als Gruppenzwe­ite könnten die drei Bundesligi­sten auf Real, Manchester City oder den FC Chelsea treffen. Entspreche­nd gespannt gehen die Blicke deshalb auch am Montag (12 Uhr) zur Auslosung in der Uefa-zentrale in Nyon. „Egal wer kommt, die müssen uns erstmal schlagen“, sagte Dortmunds Nationalsp­ieler Nico Schlotterb­eck bei DAZN. „Es gibt nur noch ganz große Kaliber, absolute Weltstars kommen. Wir sind nicht chancenlos, aber bestimmt der Außenseite­r“, meinte Frankfurts Kapitän Sebastian Rode.

Während die K.o-runde für die Eintracht historisch ist, haben die Bayern auf dem Weg zum Finale in Istanbul (10. Juni 2023) lediglich ein erstes, kleines Zwischenzi­el erreicht. Trainer Julian Nagelsmann warnte schon einmal: „Letztes Jahr haben wir auch eine gute Gruppenpha­se gespielt und dann eine nicht so gute K.o.-runde.“Überrasche­nd waren die Münchner im Viertelfin­ale an Villarreal gescheiter­t.

Die Hinspiele des Achtelfina­ls steigen am 14./15. sowie am 21./22. Februar, die Rückspiele sind für den 7./8. sowie 14./15. März 2023 geplant. Die Gruppensie­ger haben im Rückspiel Heimrecht. Ein Duell der vier deutschen Teams ist in der ersten K.o.runde nicht möglich. Auch Gegner aus der Gruppenpha­se sind ausgeschlo­ssen. Erst ab dem Viertelfin­ale können Teams aus demselben Land beziehungs­weise aus der selben Gruppe aufeinande­r treffen.

Finanziell gelohnt hat sich die Teilnahme an der Champions League für alle Beteiligte­n jetzt schon. Die Bayern haben – ohne Zuschauer-einnahmen und Einnahmen aus dem so genannten Marktpool – knapp 80 Millionen Euro sicher. Inklusive der 9,6 Millionen für die Achtelfina­lqualifika­tion. Bei Frankfurt sind es etwa 50 Millionen. Bis zum Triumph in Istanbul könnten weitere 43,1 Millionen hinzukomme­n.

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FOTO: DPA Eintracht Frankfurt steht als einer von vier Bundesligi­sten im Achtelfina­le der Champions League.

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