Für das Soziale haben wir auch andere Feste
Zu „Das Schauermärchen vom Konsum-event“(31. Oktober):
Der Autor hat fast alle Aspekte von Halloween beleuchtet. Allerdings scheint mir die Behauptung, dass das Fest unentbehrlich sei, damit einsame Menschen Kurzbesuche von Kindern bekämen, etwas arg weit hergeholt: Man könnte auch über Allerheiligen/allerseelen beziehungsweise den Reformationstag in Kontakt mit anderen Menschen kommen – vermutlich sogar von längerer Dauer. Nicht beleuchtet hat der Autor die pädagogische Frage, wie erstrebenswert es sein mag, wenn Kinder quasi erpressend durch die Nachbarschaft ziehen („Süßes oder Saures!“). Unsere ursprüngliche Fastenzeit im Advent wurde gerahmt und durchbrochen von „Süßigkeitenfesten“für Kinder: Sankt Martin, Sankt Nikolaus und Heiligabend. Amerikanische Kinder haben Thanksgiving, keinen Sankt Martin, keinen Sankt Nikolaus und auch keine Fasnet. Deshalb hat sich das Fest dort so entwickelt – entgegen unseren gewachsenen Traditionen – von den Rübengeistern mal abgesehen. Die (Beweg-)gründe müssen also andere sein und sind sicher nicht bei den Kindern, sondern in deren Umfeld zu suchen. „Das Soziale und Zwischenmenschliche“bei einem solchen zweiminütigen Kurzbesuch aber in den Vordergrund zu stellen – ich weiß nicht: Da bleiben die Sternsinger länger.
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