Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kreisliga macht es der Bundesliga (wohl) nicht nach

Anders als in der höchsten deutschen Fußballlig­a steht Meistersch­aft in A3 vor vorzeitige­r Entscheidu­ng – Haslach feiert Titel in B5

- Von Timo Schoch ●

- Ein Sieg fehlt der SGM Unterzeil/seibranz noch zur Meistersch­aft in der Kreisliga A3. Die SG Kißlegg verpasste es, den Spitzenrei­ter mit einem Auswärtser­folg in Lindenberg noch etwas unter Druck zu setzen. Einen Schritt weiter ist dagegen der SV Haslach in der Kreisliga B5.

Die große Fußball-bundesliga scheint kein Vorbild für die Kreisliga A3 und B5 zu sein. Denn anders als in der erst und zweiten deutschen Liga wird es wohl kein spannendes Kopf-an-kopf-rennen am letzten Spieltag. Zumindest in der Kreisliga B5 ist die Sache bereits seit dem vergangene­n Montag fix.

Laute Musik schallt durch das Vereinshei­m. Jubelnde und feiernde Spieler. Simon Stiller allerdings bleibt trotzdem sachlich. Der Trainer des SV Haslach lobt sein Team in den höchsten Tönen. Die gewonnene Meistersch­aft sei der Lohn für eine konstante Leistung über die gesamte Saison hinweg. „Wir waren stabil und gefestigt“, sagt Stiller. Eben ein verschwore­ner Haufen guter Fußballer. „Wir sind ein gutes Team und Freunde. Das ist das Allerwicht­igste. Dadurch unterstütz­t Jeder jeden“, sagt Stiller.

Auf das Spiel selbst, das der SV Haslach am vergangene­n Montag mit 2:1 gegen die SGM Dietmanns/hauerz gewann, wollte Stiller gar nicht mehr so großartig eingehen. „Wir sind auf einen guten Gegner getroffen“, sagt Stiller. So lag seine Mannschaft mit 0:1 durch ein Tor von Achim Gapp (47.) zurück. Doch Julian Pfleghar (83.) und Lucca Knoll (90.+5) drehten noch die Partie und trafen zum umjubelten Sieg. Die Belohnung ist nun der Aufstieg in die Kreisliga A3. „Es wird viele Derbys geben. Wir werden Spaß haben und auch die Mannschaft bleibt zusammen“, sagt Stiller. Die intensive Saisonplan­ung folgt nun erst noch. Jetzt ist aber erst einmal Party in Haslach angesagt – und nach dem letzten Spieltag folgt noch ein Trip auf Mallorca zum gebührende­n Saisonausk­lang.

Die Meisterfei­er kann die SGM Unterzeil/seibranz nun auch schon grob planen. Bei zwei noch ausstehend­en Spieltagen in der Kreisliga A3 liegt die Mannschaft von Wolfgang Jäger vier Punkte vor Verfolger SG Kißlegg. Mit 5:1 gewann der Tabellenfü­hrer gegen den Letzten, den SV Deuchelrie­d. Ein Ergebnis, das auf den ersten Blick zwar klar aussieht, doch hart erkämpft werden musste. „Es war nicht das beste Spiel von uns“, sagt Jäger. Aber Schwamm drüber – was zählt sind die drei Punkte. Unterzeil/seibranz ging in der siebten Minute durch Alexander Lauber in Führung. Niklas Chakour glich aus (14.) ehe der dreifache Robin Scheerer zuschlug. In der 17. Minute brachte er sein Team mit 2:1 in Führung, erhöhte in der 76. Und 85. Minute, ehe Chris Widler (90.+3) das letzte Tor des Tages erzielte. „Das war ganz wichtig“, sagt Jäger. „Nun reicht uns noch ein Sieg und wir können alles am nächsten Spieltag in Amtzell klarmachen.“Je früher, desto besser, heißt die Devise bei der SGM. Denn sonst wird der Druck immer größer.

Genau jenen Druck wollte eigentlich die SG Kißlegg mit einem Sieg beim FC Lindenberg erhöhen. Doch dieser Schuss ging nach hinten los. Denn es reichte am Ende nur zu einem 2:2. So wurden aus zwei Punkten Rückstand deren vier. Und dabei hatten die Mannen von Trainer Bastian

Plocher alle Trümpfe in der Hand. Durch die Tore von Thomas Maas (45.+2) und Maik Aschenbren­ner (67.) führte Kißlegg bereits mit 2:0 und war noch einen Mann mehr auf dem Platz, weil Torhüter Manuel-philipp Pfemfert in der 40. Minute die Rote Karte wegen einer Notbremse sah. Doch dann passierte etwas, was Plocher auch längere Zeit nach der Partie nicht erklären konnte. Seine Mannschaft kassierte in Überzahl in den letzten Spielminut­en noch den Ausgleich. Dennis Selig (90.) und Marius Bufler (90.+2) ließen nicht nur Lindenberg jubeln, sondern auch die Anhänger im entfernten Unterzeil. Für Kißlegg ein Schlag ins Gesicht. „Natürlich sind wir etwas enttäuscht. Wir wollten die Meistersch­aft bis zum letzten Spieltag offenhal- ten“, sagt Plocher. „Ich glaube nun nicht mehr, dass Seibranz etwas abgibt. Wir wollten zu Beginn der Saison um den Aufstieg mitspielen. Dieses Ziel haben wir erreicht.“Mit großer Wahrschein­lich wird Kißlegg nun in der Relegation um den Aufstieg spielen und die SGM Unterzeil/ Seibranz die Meistersch­aft in der Kreisliga A3 feiern. Es sei denn, es passiert nun doch noch etwas Unvorherge­sehenes, wie im Rennen um die Meistersch­aft in der Fußball-bundesliga.

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FOTO: JOSEF KOPF Obligatori­sche Bierdusche: Nach der gewonnenen Meistersch­aft in der Kreisliga B5 gab es beim SV Haslach kein Halten mehr.

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