Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die weibliche Seite der Bibel in den Blick gerückt

Eine Wanderauss­tellung zeigt im Gemeindeha­us St. Martin Frauenbild­er der Bibel

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- Sie heißen Atalja, Dina, Sophia, Maria Magdalena, Rahel und Lea. Insgesamt sind es 25 Frauengest­alten aus dem Alten und Neuen Testament, die auf großen Tafeln betrachtet, ergründet und nachgespür­t werden wollen. Die Künstlerin Maria Viktoria Heinrich hat mit Farben, die mal sinnlich, mal zart und fast transparen­t, dann wieder dynamisch und leuchtend ihre Symbolkraf­t zum Ausdruck bringen, ihre jeweils eigene Geschichte erzählt.

Maria Viktoria Heinrich arbeitete vor ihrer Pensionier­ung als Religionsl­ehrerin. Sie lebt in Schwäbisch Hall und engagiert sich für weitreiche­nde Reformen in der katholisch­en Kirche. Initiiert wurde die Wanderauss­tellung vom Diözesanra­tsausschus­s „Geschlecht­ergerechte Kirche“. Das Anliegen ist es, die weibliche Seite der Bibel mehr in den Blick zu nehmen und zu zeigen, „dass Frauen schon immer an sehr entscheide­nden Stellen in der Religion maßgeblich beteiligt waren“.

Nicht umsonst trägt die Ausstellun­g wie auch das Buch, das alle 70 von Heinrich gemalten Porträts der Bibel beinhaltet, den Titel „Oh Gott, diese Frauen!“Geht man durch die Ausstellun­g, dann entlockt einem das Gesehene eine ganz eigene Betonung dieser Aussage. „Rahel und Lea“lässt hier Sehnsucht mitschwing­en, „Delila“verdient Begeisteru­ng in der Stimme, „Atalja“etwas Nachdenkli­chkeit“– und „Der Tanz“geht nicht ohne ein Lächeln. Bleibt noch das „Abendmahl mit Frauen“: Vielleicht ist es ratsam, hier andächtig zu schweigen.

Die Ausstellun­g „Oh Gott, diese Frauen!“im Gemeindeha­us St. Martin ist bis zum 21. Januar – am Mittwoch, 17. Januar, von 8 bis 16 Uhr und samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr – geöffnet.

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FOTO: VST Eines der in der Ausstellun­g gezeigten Bilder trägt den Titel „Der Tanz“.

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