FCH schießt Darmstadt in Liga zwei
Hessen stehen als Absteiger fest – Heidenheim kann weiteres Jahr in Bundesliga planen
(SID) - Darmstadt 98 steht als erster Absteiger in die 2. Fußball-bundesliga fest. Durch das 0:1 (0:0) im Aufsteigerduell mit dem 1. FC Heidenheim hat die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht nach dem 31. Spieltag nicht mehr aufholbare elf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Nikola Dovedan (90.) erzielte das Siegtor für die Gäste.
Es war ein Abstieg mit Anlauf: Nur drei Siege gelangen den Hessen, die zwischenzeitlich 22 Spiele in Folge ohne Dreier blieben. Im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten riefen die Lilien viel ab, und doch war es zu wenig. Zum vierten Mal nach 1979, 1982 und 2017 geht es runter in Liga zwei. „Im Moment tut es einfach nur weh“, sagte Fabian Nürnberger.
Heidenheim hingegen hat nun neun Punkte Vorsprung auf den FSV Mainz 05, der den Relegationsplatz belegt. Die Rettung ist vor dem direkten Duell am kommenden Sonntag so gut wie sicher. Und selbst der Europapokal ist im Endspurt noch möglich.
„Als gelernter Bankkaufmann kann man ein bisschen durchrechnen. Es wird schwer, dass wir die Klasse nicht mehr halten“, scherzte Fch-trainer Frank Schmidt bei DAZN: „Leistung, Haltung, Ergebnis sind mega für uns.“Mit Blick auf die Lilien und Lieberknecht sagte er: „Eigentlich wollten wir zusammen den Klassenerhalt feiern.“Das taten am Sonntag aber nur die Heidenheimer. Die Fchspieler ließen sich von den 1000 mitgereisten Fans mit dem Gesang „Nie mehr zweite Liga“feiern.
In diese geht es hingegen für Darmstadt 98 in der kommenden Saison zurück. Bereits vor Spielbeginn hatte der neue Sportdirektor Paul Fernie über das Saisonende hinaus geblickt – und angesichts der aussichtslosen Ausgangslage in Richtung Unterhaus. „Wir haben im Sommer die Chance, etwas Neues aufzubauen“, erklärte er. Hinter Lieberknecht stünden bei dieser Planung „keine Fragezeichen“.
Angepeitscht von den frenetischen Fans zeigte Darmstadt zu Beginn die von Trainer Thorsten Lieberknecht geforderte Haltung, der erste Schuss von Nürnberger strich über die Latte (5.). In der Folge zeigte Heidenheim aber, warum der punktgleich mit Darmstadt aufgestiegene Zweitligameister eine starke Debütsaison in der ersten Liga spielt. Die Mannschaft gewann mehr Zweikämpfe, kontrollierte den Ball besser. In der 27. Minute vergab Fch-kapitän Patrick Mainka per Kopf die bis dahin größte Chance der Partie, Darmstadts Torwart Marcel Schuhen fuhr die linke Hand aus.
Nach dem Seitenwechsel riskierte Darmstadt noch etwas mehr für den letzten Strohhalm. Der starke Nürnberger zwang Kevin Müller im FCH-TOR in der 66. Minute per Freistoß zu einer Glanzparade. In der 75. Minute stand Müller gegen Oscar Vilhelmsson goldrichtig. Auf der Gegenseite fiel Dovedan der Ball nach einem haarsträubenden Darmstädter Abwehrfehler zum Siegtreffer vor die Füße.