„Ikarus“hebt wieder ab
Eines der größten Festivals Deutschlands steigt am Pfingstwochenende im Unterallgäu
- Eines der größten Open-air-festivals Deutschlands steigt rund um Pfingsten am Flughafen Memmingen. Die inzwischen achte Auf lage des „Ikarus Festivals“will 2024 noch höher hinaus. Mit rund 14.000 Besuchern im Jahr 2015 gestartet, ist die Techno- und Edm-veranstaltung im Allgäu seither stetig gewachsen. Nach der Corona-pause kamen 2022 bereits 75.000 Gäste, vergangenes Jahr waren es laut Veranstalter rund 91.000 Besucher – Rekord.
Heuer rechnet der Veranstalter Permanent Entertainment aus München sogar mit bis zu 130.000 Besucherinnen und Besuchern, die auf das weitläufige Gelände zwischen Memmingerberg, Ungerhausen, Hawangen und Benningen strömen könnten. Zum Vergleich: Zu den deutschlandweit bekannten Open-airevents „Rock am Ring“und „Rock im Park“pilgerten 2023 jeweils rund 75.000 Musikfans. Ob an den drei Festivaltagen (17. bis 19. Mai) tatsächlich so viele Menschen kommen, ist aber unklar. Die Zahl beruht lediglich auf Schätzungen der „Ikarus“-verantwortlichen anhand des bisherigen Wachstums. Während Memmingerbergs Bürgermeister Alwin Lichtensteiger und manche Anwohner mit gemischten Gefühlen auf den erwarteten Gästeansturm
blicken, sind die Vorbereitungen für die große Party im Gange.
Der Aufbau der insgesamt acht Bühnen läuft. Neu ist heuer eine Bühne auf dem Campingplatz, auf der schon am Donnerstag die ersten DJS auftreten werden. Die große Hauptbühne namens „Olymp Stage“hat mit der „Nox Stage“die Plätze getauscht und befindet sich nun im Westen des Festivalgeländes. Dort gibt es ab Freitag die wohl bekanntesten Künstlerinnen und Künstler des Ikarus-festivals 2024 zu erleben, darunter Dimitri Vegas & Like Mike, Boris Brejcha, Alle Farben und Fritz Kalkbrenner. Mit dem österreichischen Rapper Yung Hurn testet der Veranstalter heuer, ob neben EDM (Electronic Dance Music) und diverser Techno-spielarten auch Hip-hop beim Publikum ankommt.
Seine wahren Stärken hat das Ikarus-festival aber seit jeher dort, wo es weniger kommerziell zugeht. Fans von Goa und Psytrance
sollen an der „Medusa Jungle“-bühne zwischen Bäumen auf ihre Kosten kommen. Sowohl Ort als auch Optik der Bühnen passen sich dem jeweiligen Musikstil an. Im „Hade Cage“– einer düsteren Werkstatthalle des ehemaligen Militärflughafens – gibt es harten, pulsierenden Techno mit DJS wie Charlie Sparks oder Basswell. Hardstyle und Hardcore-techno mit einem Tempo von rund 150 bpm („beats per minute“, auf deutsch „Schläge pro Minute“) hat an der Nox-stage seinen Platz.
Zu den Ikarus-klassikern gehören auch heuer die außergewöhnliche „Forest Stage“in einem Waldstück und das „Minos Tent“. In dem riesigen Zelt mit Kuppel legen internationale Spitzen-djs wie die Italienerin Deborah de Luca, „I Hate Models“aus Frankreich, der Berliner Kobosil oder Drumcode-legende Adam Beyer aus Schweden auf. Mit Charlotte de Witte kommt in der Nacht von Sonntag auf Montag der derzeit wohl hellste Stern am weltweiten Techno-himmel ins Allgäu. Die Belgierin sorgte jüngst mit zwei umjubelten Auftritten beim Coachella-festival in Kalifornien für Aufsehen.
Bis zum frühen Montagmorgen werden rund 150 Künstlerinnen und Künstler auftreten. Tickets gibt es noch in allen Kategorien, sowohl für Tagesbesucher als auch für das komplette Wochenende. Während sich das Geschehen auf dem Festivalgelände hauptsächlich auf die Abend- und Nachtstunden konzentriert, werden zahlreiche Besucher tagsüber auf dem Campingplatz vorfeiern. Der öffnet schon am Donnerstag ab 9 Uhr seine Pforten – hierfür wird aber ein Warm-up-ticket benötigt.
Hauptanreisetag der Besucherinnen und Besucher wird der Freitag sein. Hier rechnet die Polizei mit viel Verkehr und möglichen Staus rund um das Festivalgelände und auf den Zufahrtsstraßen.