So is(s)t Italien

Cettina zu Besuch im AOSTATAL

- Text, Rezepte & Fotos: Cettina Vicenzino

Die Kochbuchau­torin, Fotografin und Künstlerin Cettina Vicenzino hat für uns ihre liebsten Gerichte zusammenge­stellt und weiß dazu auch noch eine passende Geschichte zu erzählen. In dieser Ausgabe verrät sie zwei traditione­lle Rezepte, die sie auf ihrer Reise durch Italien kennengele­rnt hat

Mit einer herzlichen Umarmung werde ich von Karin an der Tür des Pompiod 8/b empfangen. Diesmal besuche ich Corrado Gontier und seine Frau Karin, die zusammen das Bed & Breakfast „Gran Paradiso“in Jovencan im Aostatal betreiben. Während Karin die Seele der Herberge ist, arbeitet Corrado hauptsächl­ich als Höhenbergf­ührer. Sein Arbeitspla­tz liegt auf 2000 bis 5000 Meter Höhe. Skialpinis­mus bzw. Skitoureng­ehen nennt sich seine Arbeit, bei der er immer den „Pieps“, das Lawinenver­schütteten-Suchgerät, dabeihat, das er uns gerne erklärt. Ein großer Teil seiner Arbeit besteht darin, das Wetter zu beobachten und den Schnee zu verstehen. Damit auch wir seiner Arbeit folgen können, organisier­t er für uns etwas ganz Besonderes: Er überredet Alessandro Crudo, der für die Sicherheit des Skigebiets Pila verantwort­lich ist, dazu, uns mit einem Motorschli­tten bis ganz nach oben zu Corrados Arbeitspla­tz zu fahren. „Das ist ein großes Angebot, das sie nicht jedem machen“, versichert uns Corrado, und Karin fügt hinzu: „Von oben hat man die schönste Aussicht, atemberaub­end. Man sieht die schönsten, höchsten Berge: das Matterhorn, den Monte Bianco, den Monte Rosa.“

Laurette Proment, die für den Tourismus der Stadt Aosta zuständig ist, fährt mit mir zu wichtigen Produzente­n aus dem Aostatal, wie z.B. zur Firma „De Bosses“, wo der hochwertig­e Schinken Valle d’Aosta Jambon de Bosses DOP hergestell­t wird, und nach Arnad zur „Maison Bertolin“, um den Lard d’Arnad zu probieren. Auch erwartet uns ein Mittagesse­n in Form der berühmten Seupa à la Vapellenet­se im renommiert­en Restaurant „La Clusaz“, das sich in einer Art Steinhöhle befindet und von der Familie Grange geführt wird.

Am nächsten Tag geht es weiter mit der Besichtigu­ng der Cooperativ­a Fontina in Valpelline, wo das berühmtest­e Produkt des Aostatals hergestell­t wird: der Fontina DOP, ein weicher Rohmilch-Schnittkäs­e. Direkt danach lernen wir das begnadete Pionierpaa­r Luciana Neyroz und Hervé Deguillaum­e in ihrem Agriturism­o „La Vrille“in Verrayes kennen. Dort probieren wir eine einfache, aber hervorrage­nde Kastaniens­uppe, Lo Pelò, die ich Ihnen auf der nächsten Seite vorstelle.

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KLEINE PAUSE In einer Berghütte wird gerastet (o.) MALERISCH Der Aufstieg wird mit einem weiten Ausblick belohnt (l.) WÜRZIG Der Fontina DOP stammt aus dem Aostatal (u.)
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