Weihnachtsmenü
Mit dem passenden Wein setzen Sie einem leckeren Essen das i-Tüpfelchen auf. Unser Weinexperte Sergio Camerini verrät Ihnen, welche Weine besonders gut zu unseren beiden Weihnachtsmenüs von den vorangegangenen Seiten passen
Ein edler Tropfen rundet Ihr feines Festtagsmenü auf wunderbare Weise ab
Freuen Sie sich mit mir über die Weine, die ich für die beiden Weihnachtsmenüs ausgesucht habe. Weine, die uns viel Frohsinn und Genuss bereiten und uns mit (vor-)freudigen Erwartungen in die vierte Jahreszeit führen werden. Ein Aperitif muss beim ersten Menü nicht unbedingt sein, da wir mit einem Süppchen anfangen, aber ein Prosecco schadet nie. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich zur Suppe ungern Wein trinke. Aber wer bin ich schon, dass ich Ihnen dieses Vergnügen nicht gönne? Zur Pilzsuppe mit Meerrettich-Sahnehaube empfehle ich Ihnen also einen weicheren Traminer aus Südtirol oder einen vollen Chardonnay aus den Colli Orientali del Friuli. Beide Weine unterstützen die aromatischen Komponenten der
Suppe auf das Angenehmste.
Zum Kräuter-Rinderfilet mit gebratenen Polentaschnitten, Romanesco und Rotweinsoße ist ein Rotwein ein Muss. Versuchen wir erstens einen Wein aus dem Piemont: Barolo oder Barbaresco, mindestens 7 Jahre alt, oder Barbera ab 4 Jahre alt, unbedingt im Barrique ausgebaut. Oder zweitens einen Tropfen aus der Toskana: ein Chianti Classico, mindestens 4 Jahre alt und aus dem Barrique, oder ein Brunello di Montalcino ab 7 Jahre alt, alternativ den Klassiker, einen Supertuscan – zumeist eine Cuvée aus Sangiovese mit Cabernet Sauvignon, Syrah oder Merlot. Ich könnte noch viel mehr empfehlen, aber wir werden immer die Aromen von Kirschen, roten Beeren, Moos, Lakritz, Schokolade und natürlich – wegen des Ausbaus in Fässern und Barriques – Vanillenoten wahrnehmen, im einen Wein mehr, im anderen weniger.
Ein Spumante aus den Colli Orientali del Friuli, gekeltert aus der Rebsorte Ribolla Gialla, passt ideal zum Orangen-Semifreddo mit Kumquatskompott – eine Offenbarung. Wer keinen Spumante mag, nimmt am besten einen Picolit-Dessertwein mit weichen Honignoten und den Aromen von Wildblumen. Dieser Wein reift viele Monate im Barrique und passt übrigens auch exzellent zu würzig-kräftigem Käse.
Ein klarer, ehrlicher Weißer wie der Sauvignon Blanc geht zur Kräuter-Pannacotta mit Roter Bete immer. Auch ein Vermentino aus der Süd-Maremma macht Freude – jung und frisch, etwas spritzig, um die Süße der Roten Bete zu mildern.
Steinbeißerfilet mit Maronenhaube, Trüffel-Malfadine und karamellisierten Kirschtomaten: Zu diesem Potpourri von Aromen und Geschmäckern muss ich mich wiederholen und empfehle wärmstens die beiden Weißen zur Suppe vom ersten Menü. Besser geht’s nicht.
Das Schoko-Beeren-Türmchen-Dessert schreit geradezu nach einem Aleatico-Wein von der Insel Elba. Diese Traube bringt alles geschmacklich zum Explodieren, was mit Schokolade verbunden ist. Gesundheit und eine schöne Zeit wünsche ich Ihnen allen!
Herzlichst, Ihr Sergio Camerini