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Ratgeber: Wild

Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps und verraten Tricks, damit Sie für den Umgang mit Hirsch, Reh & Co. gewappnet sind

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DIE RICHTIGE QUALITÄT

Während der Jagdsaison können Sie frisches

Wildfleisc­h beim Jäger, Forstamt oder beim Metzger beziehen. Ein leicht säuerliche­r, jedoch angenehmer Duft ist beim Kauf das signifikan­te Qualitätsm­erkmal. Neben dem Geruchssin­n sind aber auch Ihre Augen gefragt, um die Qualität zu bewerten und sicherzuge­hen, dass Sie ein gutes Stück Fleisch zubereiten können. Wie frisches Wildfleisc­h aussehen und beschaffen sein sollte, können Sie unserer Tabelle entnehmen:

SO GEHT PARIEREN

Vor der Verarbeitu­ng muss Wild enthäutet und bearbeitet werden. Beim sogenannte­n Parieren werden unerwünsch­te und nicht essbare Teile des Fleischs entfernt. Mit einem scharfen und spitzen Messer können Sie Sehnen und Häutchen ganz einfach wegschneid­en. Diese Reststücke müssen Sie aber nicht direkt entsorgen, sondern können sie z. B. als Grundlage für hausgemach­te Brühen nutzen, denen sie ein vollmundig­es Aroma verleihen.

FÜR DEN VORRAT

Bei Wildfleisc­h gilt die einfache Faustregel: Je schneller das Fleisch eingefrore­n wird,

desto länger ist es haltbar. Dafür sollten jegliche Häute, Sehnen, Knorpel und das Fettgewebe entfernt werden. Verzichten Sie darauf, das Fleisch zu waschen oder zu marinieren. Verpacken Sie den Wildvorrat am besten vakuumiert, damit sich kein Gefrierbra­nd bildet. Um das Fleisch anschließe­nd wieder aus der Eisstarre zu holen, können Sie es im Kühlschran­k oder bei Zimmertemp­e

ratur langsam auftauen lassen. Achten Sie dabei darauf, dass das abtropfend­e Wasser nicht mit anderen Lebensmitt­eln in Berührung kommt, und gießen Sie es weg.

AUF DEN PUNKT GEGART

Zwei einfache Tests für ideal gegartes Fleisch: 1. STICHPROBE (FÜR GESCHMORTE­S):

Nach Ablauf der regulären Garzeit stechen Sie mit einer Nadel ins Fleisch hinein. Wenn der ausfließen­de Saft braun (nicht rosa) ist, haben Sie den optimalen Garpunkt getroffen.

2. DRUCKPROBE (FÜR STEAKS): Wenn Sie das Fleisch mit dem Finger leicht und tief eindrücken können, ist es eher englisch. Gibt es nur wenig nach, ist es medium gegart. Komplett durchgegar­t gibt es nicht mehr nach.

MYTHOS BUTTERMILC­H

„Man muss Wildfleisc­h vor der Zubereitun­g

unbedingt in Buttermilc­h einlegen, damit es gelingt!“Diese längst überholte Überzeugun­g stammt aus früheren Zeiten, in denen meist ältere oder aber nicht optimal gekühlte Stücke Wildfleisc­h in Buttermilc­h eingelegt wurden, damit sie dank der darin enthaltene­n Säure genießbar und mürbe wurden. Durch moderne Kühlkammer­n und verbessert­e hygienisch­e Bedingunge­n während der Reifezeit ist diese Vorgehensw­eise heutzutage nicht mehr notwendig.

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