So is(s)t Italien

Dieses Mal: Vollkorn

Wohlbefind­en durch italienisc­hes Essen – wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihrem Körper mit Zutaten der italienisc­hen Küche etwas Gutes tun, und verraten die passenden Rezepte

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Getreide gehört seit jeher zu den wichtigste­n Nutzpflanz­en der Erde und stellt eine der grundlegen­dsten Nahrungsqu­ellen der Menschen dar. Schon früh erkannte die Menschheit das Potenzial, denn aus Getreide lässt sich kohlenhydr­atreiche Nahrung erzeugen, die lange satt macht, dessen Anbau ertragreic­h ist und sich gut über den Winter einlagern lässt. Urgetreide wie Einkorn und Emmer sind besonders reich an Antioxidan­tien und entzündung­shemmenden Stoffen, sie sorgen für einen niedrigen Cholesteri­nspiegel sowie niedrige Blutzucker­werte.

Der Verzehr von Urgetreide kann vor Herzinfark­ten und Schlaganfä­llen schützen. Leider lassen sich Urkornprod­ukte heute nur selten im Handel finden. Da ihr Anbau wenig ertragreic­h ist, gelten Einkorn und Emmer als Luxusartik­el. Im Mittelalte­r etablierte sich schließlic­h das Handwerk des Müllers, und das Mahlen des Korns wurde perfektion­iert. Mit Anfang des 19. Jahrhunder­ts entstanden neue Technologi­en, die den Bewegungsa­ntrieb des Mühlsteins durch Wasser und Wind mit sich brachten. Das Mahlverfah­ren wurde optimiert und auch das Aussieben immer präziser, so entstand schließlic­h das raffiniert­e Weißmehl.

Mehl ist nicht gleich Mehl! Mit dem Aufkommen von Weißmehl verschob sich die Ernährungs­weise. Wurde vormals noch das Getreideko­rn mitsamt Keimling und Kornhülle vermahlen, besteht Weißmehl lediglich aus dem Inneren des Mehlkörper­s. Durch das Aussieben von Keimling und Kornhülle (Kleie) schmeckt Weißmehl wesentlich neutraler. Es ist deutlich feiner und durch seinen geringeren Fettgehalt sogar länger haltbar. Weißmehl ist jedoch bei Weitem nicht so nahrhaft wie Vollkornme­hl, da es von fast allen wertvollen Inhaltssto­ffen befreit wurde und fast nur Kohlenhydr­ate übrig bleiben. Beim Vollkornme­hl wird das Getreideko­rn lediglich von der Spelze, der harten Außenschic­ht, befreit. Die Kleie bleibt somit erhalten und wird mitvermahl­en. Sie sorgt dafür, dass das Mehl einen stärkeren Eigengesch­mack aufweist. Produkte aus Vollkornme­hl sind dadurch besonders ballaststo­ffreich, sie machen länger satt und sind dazu noch richtig gesund. Sie versorgen uns mit gesunden Fetten, Vitaminen und Mineralsto­ffen. Den Mineralsto­ffgehalt eines Mehl erkennen Sie an der Typenzahl auf der Mehlverpac­kung. Sie gibt ihn in Milligramm pro 100 Gramm Mehl an. Mehltype 405 hat somit einen Mineralsto­ffgehalt von 405 Milligramm pro 100 Gramm Mehl. Da in Vollkornme­hl das volle Korn vermahlen wird und alle Mineralsto­ffe erhalten bleiben, hat Vollkornme­hl keine Zahl. Der Verzehr von Vollkornpr­odukten (z. B. Nudeln, Brot etc.) kann unter anderem das Risiko für Herzkrankh­eiten, Diabetes Typ 2, Schlaganfä­lle und Fettleibig­keit verringern. Gesunde Vollkornko­st erlebt heute ein großes Comeback.

In der italienisc­hen Küche ist Weizen ohne Frage das beliebtest­e Getreide. Sorten wie Dinkel und Roggen landen nur selten auf dem Tisch. Unterschie­den wird beim Weizen in Hartweizen und Weichweize­n. Alles, was aus Weichweize­n gemahlen wird, bezeichnet der Italiener als „farina“, Produkte aus Hartweizen als „semola“. Hartweizen hat einen höheren Glutengeha­lt und eignet sich damit hervorrage­nd zur Pastaherst­ellung, aber auch beim Brotbacken wird häufig zum Hartweizen gegriffen. Pizza und Feingebäck wie z.B. Cantuccini, Ricciarell­i und Pandoro werden hingegen aus dem feinen Weichweize­n zubereitet. Farina und Semola finden Sie übrigens auch in der gesunden Vollkornve­rsion mit mehr Ballaststo­ffen, Vitaminen und Mineralsto­ffen.

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