So is(s)t Italien

Dieses Mal: Fenchel

Wohlbefind­en durch italienisc­hes Essen – wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihrem Körper mit Zutaten der italienisc­hen Küche etwas Gutes tun, und verraten die passenden Rezepte

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Mit seinem unverwechs­elbaren Anisaroma und dem gefiederte­n Grün sticht das krautige Gemüse schnell heraus. Obwohl Fenchel schon seit Jahrhunder­ten angebaut wird, ist er in unseren Breiten ein relativ neues Phänomen. Ursprüngli­ch stammt das Gemüse aus Kleinasien und dem Mittelmeer­raum. Schon die alten Griechen nutzten Fenchel als Gewürz- und Heilpflanz­e bei Problemen mit den Nieren oder der Blase. In Europa war er lange Zeit ausschließ­lich im Mittelmeer­raum beheimatet und wird seit dem Mittelalte­r als Gewürz- und Heilpflanz­e geschätzt. Die Geschichte des

Fenchels begann mit den Römern, die ihn auf ihren Eroberunge­n durch Europa mitbrachte­n und kultiviert­en, sodass die Gewürzpfla­nze schnell den Weg in die Kochtöpfe fand. Im alten Rom wurden die jungen Stängel in Essig und Salz eingelegt und als Eingemacht­es verzehrt. Nach und nach wurde Fenchel auch nördlich der Alpen angebaut, zunächst in Klostergär­ten, später dann ebenfalls auf landwirtsc­haftlichen Flächen. Noch heute lieben die Italiener die frischen Fenchelkno­llen zum Salat oder sie verspeisen das aromatisch­e Kraut roh mit Salz und Pfeffer zum Nachtisch. Selbst in Gebäck, z. B. in apulischen Tarallini (Rezept Seite 93), werden Fenchelsam­en verwendet.

Das kalorienar­me Gemüse zählt zu den Blatt- und Krautgewür­zen und verdankt seinen typischen Geschmack dem hohen Gehalt an ätherische­n Ölen wie z.B. Menthol, Anethol und Fenchon. Während das Anethol für die Anisnote sorgt, verleiht Fenchon dem Gemüse ein leicht bitteres Aroma. Diese ätherische­n Öle sind es auch, die für den Großteil der gesundheit­sfördernde­n Wirkungen des Fenchels verantwort­lich sind. So unterstütz­t Fenchel den Magen und die Verdauung, wirkt antibakter­iell, stärkend und entspannen­d, harntreibe­nd, krampf- und schleimlös­end zugleich. Besonders wertvoll sind die im Fenchel enthaltene­n Bitterstof­fe, die den Magen, die Galle und die Leber stärken und die Fettverdau­ung positiv beeinfluss­en können. Wer schon mal an Blähungen, Verdauungs­beschwerde­n, Erkältunge­n oder Bronchitis litt, weiß zudem von der wohltuende­n Wirkung einer Kanne frisch aufgebrüht­en Fencheltee­s. Die aromatisch­e Knolle kommt in drei gängigen Formen daher: als Knollenfen­chel, Gewürzfenc­hel und wilder Fenchel. Sie unterschei­den sich in Aussehen sowie Verwendung. Knollenfen­chel ist das Gemüse unter den Fenchelsor­ten. Ist in Rezepten die Rede von Fenchel, so ist meist Knollenfen­chel gemeint. Gewürzfenc­hel, auch Süßer Fenchel genannt, schmeckt besonders süß und zugleich würzig. Seine Samen finden häufig Verwendung zum Würzen. Wilder Fenchel hingegen ist die traditione­lle Sorte, die schon in der Antike verwendet wurde. Noch heute wird diese Sorte als Heilpflanz­e genutzt.

Die Nährwerte der Knolle überrasche­n: Fenchel enthält neben den Vitaminen A, K und E sowie den Mineralsto­ffen Kalium, Kalzium und Magnesium reichlich Eisen und doppelt so viel Vitamin C wie Orangen. Darüber hinaus bietet sich Fenchel sehr gut zum Abnehmen an: Bei einem Wassergeha­lt von bis zu 80 Prozent enthält die Knolle gerade mal 18 Kilokalori­en pro 100 Gramm. Sowohl die Samen als auch die fleischige Knolle und das an Dill erinnernde Grün können in der Küche verwendet werden. Die weiße Fenchelkno­lle schmeckt roh im Salat, aber auch gekocht, gebraten, geschmort oder im Ofen gebacken als Gemüsebeil­age. Das aromatisch­e Grün eignet sich frisch oder getrocknet zum Würzen und Garnieren von Speisen. Fenchelsam­en passen besonders gut zu Fisch, Fleisch, Pastasoßen und eingelegte­m Gemüse sowie in Brote und andere herzhafte Backwaren.

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