Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
19 Gründer-Geschichten in 45 Minuten
19 Gründer in 45 Minuten – es war eine Herausforderung, der sich Nils Schmidt, die Gründerschmiede und die Wirtschaftsjunioren (Wijus) Remscheid gestellt hatten. In einem Film wollten sie zeigen, wie vielfältig, wie kreativ und wie lebendig die Gründerkultur in Remscheid ist.
Seit Dienstagabend ist klar: Die Initiatoren haben die selbst gestellte Herausforderung mit Bravour gemeistert. Davon konnten sich rund 130 Gäste der dritten Auflage des „Gründerevents“überzeugen. Zu der hatten Gründerschmiede und Wijus ins Cinestar eingeladen. Finanziell unterstützt wurden sie dabei von der Deutschen Bank.
Und von der gab es viel Lob für das Engagement der Gründerschmiede. „So eine erste Anlaufstelle für Gründer vor Ort ist extrem wichtig – dann muss es eben nicht nach Köln oder Düsseldorf gehen“, sagte Michael Stubenrauch, Gebietsleiter West bei der Deutschen Bank. Seine Kollegin Nina Postler, Leiterin Geschäftskunden am Standort Remscheid, gab zu: „Als Banker analysieren wir gerne Zahlen. Aber bei Gründern geht es auch um das Leuchten in den Augen.“Was Postler damit meinte, bekamen die Gäste des „Gründerevents“auf der großen Leinwand im voll besetzten Saal 3 des neuen Remscheider Kinos zu sehen.
Nils Schmidt, Gründer der Filmproduktionsfirma „Westencut“, erzählt in seinem 45-minütigen Film die Geschichte von 19 jungen Remscheider Unternehmensgründungen und den Menschen dahinter. Schmidt konnte keine konkrete Zahl an Arbeitsstunden nennen, die er in das Projekt gesteckt hat. Drei Drehtage seien es gewesen, zudem noch einmal vier für Bearbeitung und Schnitt am Computer. „Und da sind Konzeptplanung, Organisation und die Suche nach passenden Drehorten noch gar nicht eingerechnet“, erklärte der Filmemacher.
Um in 45 Minuten viele Gründer vorstellen und dabei doch einen möglichst authentischen Einblick liefern zu können, brauchte es ein besonderes Format. Zumal die Geschichten hinter den Ideen nicht unterschiedlicher hätten sein können: von David Mathauschek, der mit seiner App „Smusy“Bewerber und Unternehmen zusammenbringt über Eva Zimmerbeutel, die mit „EFFI Home Couture“handgewebte Textilien aus natürlichen Materialien entwirft und produziert bis hin zu Theresa Schnurbus, die mit ihrer Idee, aus dem Plastikmüll Remscheider Haushalte neue Dinge zu pressen, noch ganz am Anfang steht. Und so beginnt der Gründerfilm zwar mit einer mittelalterlich und mystisch anmutenden Szene in einem Wald. Dann aber nimmt er mit einem „Fragenhagel“Fahrt auf. Dabei stellt Christoph Imber von der Gründerschmiede den 19 Gründern in kurzer Zeit viele Fragen. Zu ihrer Person und zu ihrem Unternehmen, aber auch zu den Dingen, „die uns wirklich interessieren“, wie Imber im Film sagt.
Originelle Fragen wie „Brückenpark oder Stadtpark?“, „Amazon oder Alleestraße?“oder „Mett oder Muffins?“fordern den Gründern spontane Antworten ab, die im Kino für viele Lacher sorgten. Und dann war da noch die Frage, was die Gründerschmiede für die Gründer bedeute. Elena Böker, die als „Traufräulein“Hochzeitplanung und freie Trauungen anbietet, lieferte daraufhin eine Liebeserklärung an die Initiative: „Die Gründerschmiede ist das Beste, was mir je passiert ist“.