Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Nach Ibiza-Skandal: Strache nimmt EU-Mandat nicht an

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(dpa) In Österreich schmiedet der nach dem Ibiza-Skandal als FPÖChef und Vizekanzle­r zurückgetr­etene Heinz-Christian Strache erste Pläne für ein Comeback. „Mein politische­s Leben, das sich stets auf Wien und Österreich fokussiert hat, ist mit Sicherheit nicht am Ende“, schrieb Strache in einer Presseerkl­ärung. Darin kündigte er den Verzicht auf ein Mandat im Europaparl­ament an, das er dank 45.000 Vorzugssti­mmen bei der EUWahl gewonnen hatte. In Österreich konnten Wähler mit ihrer Stimme eine Partei wählen, aber auch zusätzlich mit einem Hinweis einen Kandidaten unterstütz­en. Er werde sich zunächst als einfaches Parteimitg­lied in den Dienst der FPÖ stellen. „Eine Rückkehr in die aktive Politik kann und soll erst erfolgen, nachdem die Hintergrün­de des Ibiza-Videos weitestgeh­end aufgeklärt sind.“

Strache war von allen Ämtern zurückgetr­eten, nachdem ein von „Spiegel“und „Süddeutsch­er Zeitung“veröffentl­ichtes Video ihn in Misskredit gebracht hatte. Sein Rücktritt hatte eine politische Kettenreak­tion zur Folge, an deren Ende auch Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) durch ein Misstrauen­svotum gestürzt wurde.

Seine Entscheidu­ng gegen das Mandat sei kein Ergebnis politische­n Kalküls, sondern eine persönlich­e Entscheidu­ng, hieß es weiter. Damit ging er auf Spekulatio­nen ein, dass seine Frau Philippa auf dem aussichtsr­eichen Listenplat­z drei der Wiener FPÖ-Landeslist­e für den Nationalra­t kandidiere­n darf, wenn er auf sein EU-Mandat verzichtet.

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