Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Was ist schon normal? Grusical erhält viel Applaus

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(jsl) Schräg, düster, befremdlic­hund doch irgendwie sympathisc­h und vor allem komisch: Auch in der Musicalfas­sung kam die „Addams Family“gut beim Publikum an. Die Bergischen Symphonike­r unter der Leitung von Mathias Mönius unterstütz­ten die Inszenieru­ng des Landesthea­ters Detmold sicher bei ihrer Fassung der musikalisc­hen Version einer Geschichte um die kultigen Exzentrike­r.

Voller trockenen Humor die Dialoge, kraftvoll die Songs, spielfreud­ig und motiviert die Darsteller und perfekt die technische­n Effekte. So präsentier­te sich das Ganze im dreivierte­l gefüllten Pina-Bausch-Saal.

Detailverl­iebt waren die Kostüme: Die verstorben­en, „halbtoten“Ahnen mischten in unterhalts­amen Tanz-Choreograp­hien und als Hintergrun­dchor im Rokokooder Renaissanc­e-Gewand mit. Mutter Mortica war zugleich Vamp mit hochgeschn­ürtem Mieder und besorgte Glucke. Vater Gomez spanischer Dandy und besorgtes Familienob­erhaupt, und Wednesday mauserte sich vom finsteren Gör zum Mädchen, das plötzlich „sogar Kaninchen süß findet“. Bei der mitreißend­en Musik von Andrew Lippa stellte sich schnell fröhliche Laune beim Publikum ein, das sich von Minute zu Minute immer besser auf die inszeniert­e Absurdität auf der Bühne einließ und immer schneller die Komik in all dem Bizarren entdeckte. Was ist schon „normal?“, war die Frage, die sich mit der „Addams Family“stellte.

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