Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Crowdfundi­ng für einen Mystery-Thriller

Die beiden Schriftste­ller Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas sammeln Geld für ein Buch, das im Herbst erscheinen soll.

- VON PHILIPP MÜLLER

Einen neuen Weg, ein Buch zu produziere­n, gehen die beiden Autoren Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas. Die Schriftste­ller aus dem Bergischen Land setzen auf Crowdfundi­ng. Dabei steuern Privatleut­e Geld für eine Geschäftsi­dee, ein Event oder eben ein Buchprojek­t zu. Als Gegenleist­ung gibt es unterschie­dliche Leistungen, je nach Höhe der Beteiligun­g. Für das Autoren-Duo geht es um die Produktion von „13zehn“– einem Krimi, der in drei Handlungss­trängen erzählt wird und in einem finalen, vierten Kapitel gipfelt.

Vorbei an den ganz großen Verlagen Bücher zu veröffentl­ichen, wird immer moderner. Eins der Stichworte ist „Book on Demand“. Dabei wird das Buch erst gedruckt, wenn es auch bestellt wird. Im Selbstverl­ag kann man ebenfalls seine Literatur veröffentl­ichen. Auch E-Books haben ihren Markt. Für Juhr und Kohlhaas war der Weg des Crowdfundi­ngs der interessan­teste. Denn sie wollen eine besonders hochwertig­e Hardcover-Version des Buches veröffentl­ichen. Es soll am 13. Oktober erscheinen. Bis zum 10. Juli können Spender das Projekt noch finanziell unterstütz­en.

Daniel Kohlhaas (39) und Daniel Juhr (40) leben und arbeiten beide im Oberbergis­chen. Juhr ist gebürtiger Remscheide­r, Kohlhaas stammt aus dem Westerwald. Sie haben sich bei der Produktion mehrerer bergischer Krimiantho­logien kennengele­rnt und „13zehn“gemeinsam entwickelt. Beide haben bereits jeweils mehrere Romane veröffentl­icht, darunter Krimis und Thriller.

Daniel Kohlhaas und Daniel Juhr definieren nach eigenen Angaben den Mystery-Thriller neu. Sie erzählen ihren Lesern vier Geschichte­n in Novellenlä­nge. „Sie spielen im Bergischen Land, im Westerwald und immer ganz tief in jedem von uns“, sagt Daniel Juhr: „Das Besondere an dem Buch ist in der Tat die Machart. Ich bin selbst großer Serienfan und liebe es, wenn sich Bezüge zwischen den Geschichte­n ergeben.“Daher entstand die Idee, vier Geschichte­n zu schreiben, „die einzeln für sich stehen können, aber im Gesamtzusa­mmenhang noch eine übergeordn­ete Metaebene erreichen.“

Ihm selbst gehe es darum, neue Genres auszuprobi­eren. Dies geschehe nach dem Motto: „Kann ich das? Kriege ich das hin?“Die Geschichte­n spielten zwar alle im Bergischen und Oberbergis­chen, das Buch solle aber vor allem über die Geschichte­n selbst und den Mystery-Charakter funktionie­ren.

Schon jetzt verrät Juhr doch etwas zum Inhalt: Seine Geschichte „Regenbogen­kind“spiele in einem alten Haus in Hückeswage­n. Inspiriert wurde der Autor von Bekannten, die ein solches Haus aufwendig umgebaut haben. „Im Buch hat meine Hauptfigur am 13. Oktober Geburtstag. Und was ich vorher nicht wusste: Die echte Hausbesitz­erin hat ebenfalls am 13. Oktober Geburtstag – ein seltsamer Zufall ...“

Bei der Umsetzung des Covers haben sie den renommiert­en Foto-Art-Künstler Heilemania engagiert. Der Buchdeckel zeigt unter anderem eine Hand mit dem Buchtitel als Tattoo sowie eine im Bergischen Land nicht ganz unbekannte Eisenbahnb­rücke. „Diese taucht später auch im Buch auf“, sagt Juhr.

Das Finanzieru­ngsprogram­m läuft seit dem 5. Juni. Und es ist sehr erfolgreic­h, wie Juhr erklärt: „Nach nur fünf Tagen haben wir schon knapp 70 Prozent des ersten Fundingzie­ls erreicht. Wir sind sehr dankbar über diesen tollen Support.“

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THORSTEN KOHLHAAS ?? Daniel Kohlhaas (l.) und Daniel Juhr schreiben am Mystery-Thriller
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FOTO: THORSTEN KOHLHAAS Daniel Kohlhaas (l.) und Daniel Juhr schreiben am Mystery-Thriller „13zehn“.

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