Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Crowdfunding für einen Mystery-Thriller
Die beiden Schriftsteller Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas sammeln Geld für ein Buch, das im Herbst erscheinen soll.
Einen neuen Weg, ein Buch zu produzieren, gehen die beiden Autoren Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas. Die Schriftsteller aus dem Bergischen Land setzen auf Crowdfunding. Dabei steuern Privatleute Geld für eine Geschäftsidee, ein Event oder eben ein Buchprojekt zu. Als Gegenleistung gibt es unterschiedliche Leistungen, je nach Höhe der Beteiligung. Für das Autoren-Duo geht es um die Produktion von „13zehn“– einem Krimi, der in drei Handlungssträngen erzählt wird und in einem finalen, vierten Kapitel gipfelt.
Vorbei an den ganz großen Verlagen Bücher zu veröffentlichen, wird immer moderner. Eins der Stichworte ist „Book on Demand“. Dabei wird das Buch erst gedruckt, wenn es auch bestellt wird. Im Selbstverlag kann man ebenfalls seine Literatur veröffentlichen. Auch E-Books haben ihren Markt. Für Juhr und Kohlhaas war der Weg des Crowdfundings der interessanteste. Denn sie wollen eine besonders hochwertige Hardcover-Version des Buches veröffentlichen. Es soll am 13. Oktober erscheinen. Bis zum 10. Juli können Spender das Projekt noch finanziell unterstützen.
Daniel Kohlhaas (39) und Daniel Juhr (40) leben und arbeiten beide im Oberbergischen. Juhr ist gebürtiger Remscheider, Kohlhaas stammt aus dem Westerwald. Sie haben sich bei der Produktion mehrerer bergischer Krimianthologien kennengelernt und „13zehn“gemeinsam entwickelt. Beide haben bereits jeweils mehrere Romane veröffentlicht, darunter Krimis und Thriller.
Daniel Kohlhaas und Daniel Juhr definieren nach eigenen Angaben den Mystery-Thriller neu. Sie erzählen ihren Lesern vier Geschichten in Novellenlänge. „Sie spielen im Bergischen Land, im Westerwald und immer ganz tief in jedem von uns“, sagt Daniel Juhr: „Das Besondere an dem Buch ist in der Tat die Machart. Ich bin selbst großer Serienfan und liebe es, wenn sich Bezüge zwischen den Geschichten ergeben.“Daher entstand die Idee, vier Geschichten zu schreiben, „die einzeln für sich stehen können, aber im Gesamtzusammenhang noch eine übergeordnete Metaebene erreichen.“
Ihm selbst gehe es darum, neue Genres auszuprobieren. Dies geschehe nach dem Motto: „Kann ich das? Kriege ich das hin?“Die Geschichten spielten zwar alle im Bergischen und Oberbergischen, das Buch solle aber vor allem über die Geschichten selbst und den Mystery-Charakter funktionieren.
Schon jetzt verrät Juhr doch etwas zum Inhalt: Seine Geschichte „Regenbogenkind“spiele in einem alten Haus in Hückeswagen. Inspiriert wurde der Autor von Bekannten, die ein solches Haus aufwendig umgebaut haben. „Im Buch hat meine Hauptfigur am 13. Oktober Geburtstag. Und was ich vorher nicht wusste: Die echte Hausbesitzerin hat ebenfalls am 13. Oktober Geburtstag – ein seltsamer Zufall ...“
Bei der Umsetzung des Covers haben sie den renommierten Foto-Art-Künstler Heilemania engagiert. Der Buchdeckel zeigt unter anderem eine Hand mit dem Buchtitel als Tattoo sowie eine im Bergischen Land nicht ganz unbekannte Eisenbahnbrücke. „Diese taucht später auch im Buch auf“, sagt Juhr.
Das Finanzierungsprogramm läuft seit dem 5. Juni. Und es ist sehr erfolgreich, wie Juhr erklärt: „Nach nur fünf Tagen haben wir schon knapp 70 Prozent des ersten Fundingziels erreicht. Wir sind sehr dankbar über diesen tollen Support.“