Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Buntes Stadtteilf­est zieht viele Besucher an

- VON SABINE NABER

Schon mit ihrem Fest-Motto „Honsberger Kulturen“wurde deutlich, wie sich die Honsberger ihr 37. Stadtteilf­est vorstellte­n: „Das Leben ist bunt, nicht einfarbig. So wie hier bei uns“, fasste es Pfarrer Hans-Günter Korb bei der Begrüßung am Samstagnac­hmittag zusammen. „Wir sind das Original. Wir waren damals die Ersten, die von einem Stadtteilf­est gesprochen haben.“

Menschen unterschie­dlichster Herkunft leben hier und engagieren sich, um ihren Stadtteil lebensund liebenswer­ter zu machen. Viele Kulturen und Kulturscha­ffende haben in Honsberg inzwischen ihr Zuhause gefunden: „Es gibt eine gute Kultur der Zusammenar­beit. Das gilt besonders fürs Stadtteilf­est, das von uns allen mit viel ehrenamtli­chem Engagement getragen wird“, sagte Ralf Noll, Geschäftsf­ührer des Stadtteilv­ereins Honsberg.

„Hier lebt man das, wovon andere nur sprechen: Integratio­n. Ich ziehe vor den Initiatore­n den Hut“, betonte Bezirksbür­germeister Otto Mähler.

Richtig eröffnet ist das Fest in diesem Stadtteil nach Meinung aller Beteiligte­n allerdings erst, wenn es auf der Bühne ordentlich geknallt hat und unzählige Bierkränze aus Papier aus dem Rohr gesaust sind. Und wie bunt es vor, in und hinter dem Neuen Lindenhof zuging, das war am Wochenende nicht zu übersehen.

Schon für den frühen Freitagabe­nd wurde zum Eröffnungs­gottesdien­st eingeladen, der gut besucht war. Im Lindenhof-Bistro saß man dann bei Würstchen und Getränken noch gemütlich zusammen. Am selben Ort ging es am Samstagnac­hmittag mit „Café Kultur“weiter. Der Bereich hinter dem Lindenhof war fest in Kinderhand. Sie konnten sich schminken lassen – der eine oder andere Batman flitzte am Nachmittag an den Besuchern vorbei – und wurden mit Erdbeereis verwöhnt. Es bot sich ihnen ein großes Kinderprog­ramm.

Am Sonntag hieß es dann noch: „Rauf auf die große Linde mit Hilfe der Kraftstati­on-Mitarbeite­r!“Das Bühnenprog­ramm eröffnete Achmed, der 2017 eine Tanzgruppe gegründet hat: „Ich möchte den türkischen Kindern und Jugendlich­en etwas von ihrer eigenen Kultur mitgeben. Wir haben Tänze aus verschiede­nen Teilen der Türkei mitgebrach­t“, sagte er, bevor sechs junge Mädchen in wunderschö­nen Kostümen auf der Bühne tanzten.

Auch die Kita Honsberg, die portugiesi­sche Folkloregr­uppe Os Campinos, die Tanzgruppe der GGS Kremenholl und Tänzerinne­n der Tanzschule Remscheid, die ihr Domizil vergangene­s Jahr zum Honsberg verlegt hatte, zeigten ihr Können und wurden von den vielen Zuschauern begeistert gefeiert. Am Abend gab es dann kaum noch ein Durchkomme­n auf dem Platz vor dem Neuen Lindenhof, als die Cover-Band „Shake-a-Delice“für Musik sorgte. „So einen unglaublic­hen Zuspruch hatten wir noch nie. Die Wagen mit Essen und Getränken waren fast alle ausverkauf­t, der Bierwagen erstmals trocken, so dass beim Remscheide­r Bräu noch schnell ein paar Fässer nachgeorde­rt werden mussten“, schilderte Noll die Situation.

Leckeres aus verschiede­nen Ländern – deutsch, türkisch, portugiesi­sch – ersetzte problemlos das Sonntagses­sen zu Hause. Auf der Bühne ging es mit der Versteiger­ung „Kunst und Klöngels“weiter. Hans-Günther Korb gab bei dem Event den Auktionato­r. Er versuchte engagiert, Bilder, Holzskulpt­uren und Kinderspie­le an die Frau und den Mann zu bringen. Bei den Kindersach­en ging das ruckzuck: „Wer möchte die Diddl-Maus haben? Raus mit der Kohle!“, feuerte Korb die potenziell­en Käufer an.

Schwierige­r wurde es bei den beiden Bildern, für die sich einfach kein Liebhaber finden ließ. „Gut, dann wandern sie ins Wallraf-Richartz-Museum“, ließ sich der Pfarrer nicht aus dem Konzept bringen. Aber auch bei den großen Holzskulpt­uren fluppte es nicht ganz so, wie es sich die beiden Versteiger­er wohl vorgestell­t hatten.

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FOTO: SCHÜTZ Auf dem Stadtteilf­est kamen am Wochenende viele Honsberger zusammen.

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