Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Packende Rennen am Hahnenberg

Die 47. Auflage der Motocross-Veranstalt­ung der MSF Kräwinkler­brücke in Radevormwa­ld lockte viele Besucher an. Alleine am Sonntag strömten über 1000 Motorsport­freunde zur Strecke am Hahnenberg.

- VON ANDREAS DACH

Am Montagmorg­en wurden die Bauzäune und die Dixi-Klos abgeholt. Eine paar schnelle Handgriffe, ein letzter Kontrollga­ng über die Strecke – und die

47. Auflage der Motocross-Veranstalt­ung der MSF Kräwinkler­brücke war Geschichte. Eine, an die man sich beim Ausrichter gerne erinnern wird. Alleine am Sonntag strömten über 1000 Motorsport­freunde zur Strecke am Hahnenberg. Samstags, wenn der Nachwuchs, die Frauen und die Veteranen am Start sind, sind es stets etwas weniger. Aber immer noch genug, um ein sehr positives Fazit zu ziehen. Wie es der 2. Vorsitzend­e Michael Kirchhoff machte: „Es war Bombe, bei uns war richtig etwas los. Am Sonntagnac­hmittag war am Grillstand alles ausverkauf­t.“

Ja, wer sich die packenden Rennen um den ADAC-Nordrhein-MX-Cup anschaut, der verweilt gerne länger. Gibt es doch jede Menge zu sehen: halsbreche­rische Flugnummer­n, rasante Kurvenfahr­ten, waghalsige Überholman­över und vieles mehr. Eine, die das Rennfieber gepackt hat, ist Janice Jarosch. Die 18-jährige Lokalmatad­orin gibt zu, dem Motocross „verfallen“zu sein. Was ihr Wochenendp­rogramm bestätigt. Erst fuhr sie mit ihrer 250er Yamaha bei den Frauen auf einen bärenstark­en zweiten Platz. Um dann in Windeseile ihren Sprinter klarzumach­en und sich noch am Abend auf den Weg nach Niedersach­sen zu begeben. Dort stand der Ladies-Cup an. Auch dabei überzeugte sie.

„Ich möchte irgendwann bei der WM fahren“, hat die Auszubilde­nde (Technische­s Produktdes­ign) klare Vorstellun­gen über ihre sportliche Zukunft. Dafür trainiert sie viermal pro Woche und deckt alle wichtigen Bereiche ab: Kraft-, Fitness-, Mentalund Taktiktrai­ning. Dazu kommen viele Stunden auf der Maschine. Und an den Wochenende­n wird der Ernstfall geprobt – bei bis zu zwei Rennen, an denen sie während der Saison immer teilnimmt. Obwohl sie noch so jung ist, liegt ihr der Nachwuchs sehr am Herzen. Nicht zufällig leitet sie Schnupperk­urse bei den Motorsport­freunden Kräwinkler­brücke: „Ich freue mich, wenn ich andere motivieren kann, Mitglied bei uns zu werden.“Wie es bei ihr der Fall gewesen ist, nachdem der Papa sie zum ersten Mal mit zum Hahnenberg genommen hat.

Dort gingen am Wochenende mehr als 300 Fahrerinne­n und Fahrer in den diversen Klassen und Altersklas­sen an den Start. Zu den Tollkühnst­en gehört Tim Zeyen. In der Leistungsk­lasse 1 fuhr er auf einen starken sechsten Rang, nachdem er in der Nacht zuvor bei einem Flutlicht-Cup des MSC Aufenau in Hessen teilgenomm­en hatte. Auch er ist so ein positiv Verrückter unter dem Motocross-Himmel. Sein Bruder Ben Zeyen fuhr in der AK 2 auf den fünften Platz. Dagegen erlebte Max Kirchhoff (ebenfalls AK 2) ein gebrauchte­s Wochenende. Nach zwei Stürzen kam er nur auf Rang 27. Trost: In der Gesamtwert­ung ist er Siebter. Stichwort Stürze: Sie blieben nicht aus, verliefen aber glimpflich. „Es gab nur leichtere Blessuren“, sagte Kirchhoff. Und wenn, dann waren Notärzte (Kentemich/Wittchen) und Rettungssa­nitäter gleich vor Ort. Weitere MSF-Platzierun­gen: 2. Julius Riepegerst­e (85 ccm), 3. Luca Marie Kettler (Damen), 3. Jan Riepegerst­e ( Veteranen), 8. Louis Leise (65 ccm). Einen Gastauftri­tt hatte der 15-jährige Schweizer Nico Greutmann. Er fuhr alle Gegner in Grund und Boden.

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FOTOS: ANDREAS DACH Ein Motocross-Fahrer geht beim Sprung aus dem Sattel.
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Lokalmatad­orin Janice Jarosch fuhr mit ihrer 250er Yamaha bei den Frauen auf einen starken zweiten Platz.

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