Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Packende Rennen am Hahnenberg
Die 47. Auflage der Motocross-Veranstaltung der MSF Kräwinklerbrücke in Radevormwald lockte viele Besucher an. Alleine am Sonntag strömten über 1000 Motorsportfreunde zur Strecke am Hahnenberg.
Am Montagmorgen wurden die Bauzäune und die Dixi-Klos abgeholt. Eine paar schnelle Handgriffe, ein letzter Kontrollgang über die Strecke – und die
47. Auflage der Motocross-Veranstaltung der MSF Kräwinklerbrücke war Geschichte. Eine, an die man sich beim Ausrichter gerne erinnern wird. Alleine am Sonntag strömten über 1000 Motorsportfreunde zur Strecke am Hahnenberg. Samstags, wenn der Nachwuchs, die Frauen und die Veteranen am Start sind, sind es stets etwas weniger. Aber immer noch genug, um ein sehr positives Fazit zu ziehen. Wie es der 2. Vorsitzende Michael Kirchhoff machte: „Es war Bombe, bei uns war richtig etwas los. Am Sonntagnachmittag war am Grillstand alles ausverkauft.“
Ja, wer sich die packenden Rennen um den ADAC-Nordrhein-MX-Cup anschaut, der verweilt gerne länger. Gibt es doch jede Menge zu sehen: halsbrecherische Flugnummern, rasante Kurvenfahrten, waghalsige Überholmanöver und vieles mehr. Eine, die das Rennfieber gepackt hat, ist Janice Jarosch. Die 18-jährige Lokalmatadorin gibt zu, dem Motocross „verfallen“zu sein. Was ihr Wochenendprogramm bestätigt. Erst fuhr sie mit ihrer 250er Yamaha bei den Frauen auf einen bärenstarken zweiten Platz. Um dann in Windeseile ihren Sprinter klarzumachen und sich noch am Abend auf den Weg nach Niedersachsen zu begeben. Dort stand der Ladies-Cup an. Auch dabei überzeugte sie.
„Ich möchte irgendwann bei der WM fahren“, hat die Auszubildende (Technisches Produktdesign) klare Vorstellungen über ihre sportliche Zukunft. Dafür trainiert sie viermal pro Woche und deckt alle wichtigen Bereiche ab: Kraft-, Fitness-, Mentalund Taktiktraining. Dazu kommen viele Stunden auf der Maschine. Und an den Wochenenden wird der Ernstfall geprobt – bei bis zu zwei Rennen, an denen sie während der Saison immer teilnimmt. Obwohl sie noch so jung ist, liegt ihr der Nachwuchs sehr am Herzen. Nicht zufällig leitet sie Schnupperkurse bei den Motorsportfreunden Kräwinklerbrücke: „Ich freue mich, wenn ich andere motivieren kann, Mitglied bei uns zu werden.“Wie es bei ihr der Fall gewesen ist, nachdem der Papa sie zum ersten Mal mit zum Hahnenberg genommen hat.
Dort gingen am Wochenende mehr als 300 Fahrerinnen und Fahrer in den diversen Klassen und Altersklassen an den Start. Zu den Tollkühnsten gehört Tim Zeyen. In der Leistungsklasse 1 fuhr er auf einen starken sechsten Rang, nachdem er in der Nacht zuvor bei einem Flutlicht-Cup des MSC Aufenau in Hessen teilgenommen hatte. Auch er ist so ein positiv Verrückter unter dem Motocross-Himmel. Sein Bruder Ben Zeyen fuhr in der AK 2 auf den fünften Platz. Dagegen erlebte Max Kirchhoff (ebenfalls AK 2) ein gebrauchtes Wochenende. Nach zwei Stürzen kam er nur auf Rang 27. Trost: In der Gesamtwertung ist er Siebter. Stichwort Stürze: Sie blieben nicht aus, verliefen aber glimpflich. „Es gab nur leichtere Blessuren“, sagte Kirchhoff. Und wenn, dann waren Notärzte (Kentemich/Wittchen) und Rettungssanitäter gleich vor Ort. Weitere MSF-Platzierungen: 2. Julius Riepegerste (85 ccm), 3. Luca Marie Kettler (Damen), 3. Jan Riepegerste ( Veteranen), 8. Louis Leise (65 ccm). Einen Gastauftritt hatte der 15-jährige Schweizer Nico Greutmann. Er fuhr alle Gegner in Grund und Boden.