Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Jugendprojekt auf dem Schulhof
Das Remscheider Multi-Media-Projekt #5630 schaute gestern in der großen Pause für einen Kurzbesuch am Lenneper Röntgen-Gymnasium vorbei. Weitere Aktionen im öffentlichen Raum sollen folgen.
Das Remscheider Multi-Media-Projekt #5630 schaute gestern für einen Kurzbesuch am Lenneper Röntgen-Gymnasium vorbei.
Kleine Überraschung in der großen Pause. Fünf Holzskulpturen, jede für sich zwischen 80 und 100 Kilogramm schwer, erwarteten die Schüler des Lenneper Röntgen-Gymnasiums, als sie sich am Dienstag um 10.10 Uhr auf den Schulhof begaben. Nebeneinander gestellt ergaben die fünf Holzkörper
Wolfgang Tillmanns hat seine Unterstützung zugesagt. Für einen Videodreh geht es bald
nach London.
das Schriftbild #5630. Es war der erste Auftritt im öffentlichen Raum des ehrgeizigen Projekts mit gleichem Namen, das die Talente der Remscheider Jugend zeigen und bündeln will und Ende des Jahres in einer großen Multi-Media-Show an vier Abenden im Teo Otto Theater münden wird.
Erst einmal hielten die Schüler Abstand, liefen um die Buchstaben herum, klopften mal kurz auf das Holz. Als aber ihr Mitschüler Daniel Pilz auf eine der Holzzahlen kletterte und Freerunner Raphael Golla nach einem Rückwärtssalto von dort oben sicher auf dem Schulhofboden landete, war das Eis gebrochen. Einige Schüler kletterten auf die Holzskulpturen, andere wollten wissen, was sich hinter dem Pausen-Happening verbirgt.
Genau diese Interaktion hatte sich Jochen Peitz von den Artistic Jumpers, einer der drei treibenden Kräfte hinter dem Projekt, gewünscht. Die Idee des Projekts, das die Potenziale der Seestadt auf dem Berge zeigen will, soll von den insgesamt 300 jungen Teilnehmern aus dem Bereich Musik, Kunst, Tanz und Wissen selber in die Breite getragen werden, um den Kreis der Unterstützer immer größer werden zu lassen. Die nächste Station soll das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium sein. Immer wieder sollen die Holzskulpturen im Stadtbild auftauchen.
Rögy-Schüler Daniel Pilz gehört zu den acht jungen Menschen, die im Rahmen von #5630 ausführlicher vorgestellt werden. Daniel, der auch in der „Fridays for Future“-Bewegung aktiv ist, hatte sich dafür eingesetzt, dass die Aktion an seiner Schule stattfinden kann. Die Pause über erklärte er seinen Schulkameraden geduldig, was sich hinter dem Motto verbirgt.
RöGy-Schulleiter Matthias Lippert verfolgte das Treiben in der Pause mit Vergnügen, sprach von einer „Super-Aktion“. Einige Schüler hätten ihn gefragt, ob die Zahlen aus Holz für die Summe stünden, die für den Umbau des Schulhofes zur Verfügung stünde, berichtete der Schulleiter amüsiert. Er griff den Ball gerne auf. Ginge es nach ihm, würde aus dem # eine 9, dann wäre er sehr zufrieden.
Zufrieden mit der Aktion waren am Ende auch die Initiatoren Volker Peitz, Marcel Haupt und Cedric Pick. Nach vielen Monaten Vorarbeit im Hintergrund, Castings und Filmdrehs nimmt #5630 weiter Fahrt auf. Mit dem international renommierten Remscheider Foto-Künstler Wolfgang Tillmanns haben sie einen weiteren prominenten Unterstützer gefunden. Ein Besuch in London steht bald an.
Und auch bei der so wichtigen Frage der finanziellen Unterstützung gibt es Fortschritte. Vertretern der Remscheider Wirtschaft werden sie Anfang Juli das Projekt vorstellen dürfen. Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz habe mit einem sehr engagierten Brief zu dieser Veranstaltung eingeladen, berichtet Marcel Haupt.
Jede Menge Abstimmungsbedarf gibt es auch noch bei einer anderen Idee. Für einen großen Flashmob, der im Herbst an einem frühen Sonntagmorgen an der Blumeninsel am Hauptbahnhof stattfinden soll, verhandeln die Macher gerade unter anderem mit dem Ordnungsamt und der Feuerwehr.