Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Der Wohlfühlmorgen wird zu einer Institution
(jsl) Dampfender Kaffee oder Tee, Brötchen, frische Melonenschnitze oder leckere rote Erdbeeren, Aufschnitt oder Käse. Und: „Es gibt wieder Rührei!“kündet eine Frauenstimme den Nachschub auf dem reichhaltigen Frühstücksbüfett an. Im Gemeindesaal an der Hackhauser Straße waren lange Tische gemütlich eingedeckt. Zwar war um 9.30 Uhr noch kein übermäßig großer Andrang. Aber nach und nach füllte sich der Saal mit zunächst meist älteren Gästen, die sich gerne bedienten.
Die rund 20 Helfer, an ihren neuen Schürzen mit dem Aufdruck „Team Wohlfühlmorgen“gut zu erkennen, kamen mit der Arbeit gut nach und hatten für jeden ein freundliches und gut gelauntes Wort. „Das mit den Schürzen ist nicht zufällig“, erläuterte Wolfgang Günther von den Maltesern, die gemeinsam mit der katholischen St. Sebastian-Gemeinde Ohligs den „Wohlfühlmorgen“für Bedürftige ins Leben gerufen hatte. Eine Schürze stünde symbolisch für Gemütlichkeit und häusliche Wärme und vermittelt den Gästen an diesem Morgen nicht die formelle Autorität einer „Uniform“, wie er die Malteser-Tracht in diesem Fall nennt. „Außerdem fasst sie die Mitarbeiter aus Kirche und Maltesern auch optisch zu einem homogenen Team zusammen.“Wer wollte, konnte sich einen Termin bei den ehrenamtlichen Friseurinnen oder der Fußpflege geben lassen, die in einem separaten Raum zur Verfügung standen. „Das wird sehr gerne genutzt“, sagte Teamerin Stella Cinquegrani. „Wer mag, kann sich selbst erst die Haare waschen oder sich dabei helfen lassen und dann die Zeit und die Zuwendung genießen, die er hier erfährt.“
Wertschätzung und Achtung vor Menschen, deren Lebensweichen sie von finanzieller Sicherheit fortgeführt hätten, ist die Motivation aller Mitarbeiter des Wohlfühlmorgens. „Wir möchten es diesen Menschen, die täglich mit echten Sorgen kämpfen, ein paar Stunden Leichtigkeit schenken.“Dass der Tag gut angenommen wird und sich diese Termine offenbar rumsprechen, bestätigt sie.