Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Patientenfürsorge
Zu „Medikamente werden immer häufiger knapp“(RP vom 8. Juni): Am Ende des Artikels zitieren Sie einen Sprecher der AOK: „Lieferengpässe haben nichts mit Rabattverträgen zu tun. Hauptgrund für die Probleme seien die Produktionsverlagerungen.“Dem möchte ich widersprechen und schließe mich der Aussage Ihrer Autorin im Leitartikel (Seite A2) an. Sie bezieht sich auf das Sprichwort: Lege nie alle Eier in einen Korb“. Nur wegen höherer Gewinne die Herstellung eines Medikamentes an eine Firma zu geben, ist auf lange Sicht gesehen so ziemlich das dümmste, was man machen kann. Es sei denn, man meint es mit der Patientenfürsorge nicht ehrlich. Hinzu kommt für den Patienten neben der möglicherweise höheren Zuzahlung, der ständige Wechsel der Arzneimittellieferanten mit angeblich identischen Wirkstoffen. Ich musste in den letzten Wochen dreimal das Medikament wegen des Rabattgesetzes wechseln. Die Ärzte kennzeichnen nur selten ein Medikament mit „aut idem“(nicht auswechselbar), weil sie es gegenüber der Krankenkasse begründen müssen und sich die Zusammenarbeit nicht erschweren wollen.