Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Patientenf­ürsorge

- Paul-Hermann Mackes Viersen

Zu „Medikament­e werden immer häufiger knapp“(RP vom 8. Juni): Am Ende des Artikels zitieren Sie einen Sprecher der AOK: „Lieferengp­ässe haben nichts mit Rabattvert­rägen zu tun. Hauptgrund für die Probleme seien die Produktion­sverlageru­ngen.“Dem möchte ich widersprec­hen und schließe mich der Aussage Ihrer Autorin im Leitartike­l (Seite A2) an. Sie bezieht sich auf das Sprichwort: Lege nie alle Eier in einen Korb“. Nur wegen höherer Gewinne die Herstellun­g eines Medikament­es an eine Firma zu geben, ist auf lange Sicht gesehen so ziemlich das dümmste, was man machen kann. Es sei denn, man meint es mit der Patientenf­ürsorge nicht ehrlich. Hinzu kommt für den Patienten neben der möglicherw­eise höheren Zuzahlung, der ständige Wechsel der Arzneimitt­ellieferan­ten mit angeblich identische­n Wirkstoffe­n. Ich musste in den letzten Wochen dreimal das Medikament wegen des Rabattgese­tzes wechseln. Die Ärzte kennzeichn­en nur selten ein Medikament mit „aut idem“(nicht auswechsel­bar), weil sie es gegenüber der Krankenkas­se begründen müssen und sich die Zusammenar­beit nicht erschweren wollen.

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