Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Schnell und laut
Zu „Vereint gegen Motorradlärm“(RP vom 7. Juni): Ich bin selber seit Jahrzenten Motorradfahrer und kann die Diskussion um die Rüpel auf zwei Rädern verstehen. Sowohl was den völlig unnötigen Lärm angeht, als auch die sehr oft rücksichtslose und gefährdende Fahrweise – auch durch viel zu hohe Geschwindigkeit. Das nervt und gefährdet Leib und Leben anderer. Dennoch muss ich auch eine Lanze brechen für die Biker: Ich wohne mitten in Hilden in einer 30er Zone, unweit eines sehr großen Schulkomplexes. Was sich hier tagtäglich abspielt, ist die wahre Pracht. Zu 90 Prozent wird schnell bis viel zu schnell gefahren. Gerne auch mit lauter Musik (Fenster runter oder Cabrio) und mit aufheulenden Motoren noch mal extra Gas gegeben, um die Ampel auch noch bei Grün zu bekommen. Auch hier ballern am Tag tausende Fahrzeuge vorbei – gerne auch von den Muttis gelenkt, die sich ansonsten lautstark über die Raser an den Schulen/Kindergärten ihrer Kinder beschweren. Und die Moral von der Geschichte? Es sind immer die anderen Schuld. Empathie ist und bleibt ein Fremdwort.