Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

SCHULE

Zusammen mit den Remscheide­r Foodsharer­n haben EMA-Schüler Erdbeermar­melade aus gespendete­n Früchten hergestell­t.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

EMA-Gymnasiast­en stellen Erdbeermar­melade her.

Schon auf dem Flur in einem der oberen Stockwerke in der EMA, dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, riecht es verführeri­sch nach Erdbeeren. Es ist warm, was durch mehrere Kochplatte­n im Klassenzim­mer noch verstärkt wird. Rund 20 Schülerinn­en und Schüler der neunten und zehnten Klasse sind mit ihrem Lehrer Malte Kläser und einigen Vertreteri­nnen der Remscheide­r Foodsharer zu Gange und stellen Glas um Glas leckerer Erdbeermar­melade her.

Die Stimmung ist gut. Und das, obwohl die Schüler sich nach der Unterricht­szeit noch in der Schule befinden. „Die Zusammenar­beit hier macht richtig viel Spaß“, sagt auch Jan Pols, der derzeit die zehnte Klasse besucht. Das Projekt ist Teil der Schüler-Genossensc­haft, in deren Rahmen der Kiosk Tante-EMA-Laden betrieben wird.

Deswegen ist auch Jasmin Frenzel von der Volksbank im Bergischen Land mit dabei. Die Bank unterstütz­t das Projekt von Anbeginn an als Beraterban­k. „Wir helfen im Hintergrun­d und gucken uns auch die einzelnen Projekte der Schüler an“, sagt Jasmin Frenzel. Dass die Foodsharer auch mit dabei sind, hat seinen Grund. „Die Schüler-Genossensc­haft war von Anfang an auf Nachhaltig­keit ausgelegt“, sagt Jan Pols. Verarbeite­t werden an diesem Nachmittag jedoch keine geretteten Lebensmitt­el. „Denn die dürften wir dann nicht verkaufen. Wir wollen aber die Marmeladen­gläser im Tante-EMA-Laden verkaufen“, sagt der 15-Jährige.

Mirjam Starke, Food-Botschafte­rin für Remscheid, war mit Kolleginne­n kürzlich zu einem Vortrag in der EMA, um ihr Konzept vorzustell­en. „Die Erdbeeren sind von einem Lebensmitt­elgroßhänd­ler aus der Stadt gespendet worden. Uns geht es darum, den Schülern Wege zu zeigen, um aus aussortier­ten Lebensmitt­eln etwas herzustell­en, das dann länger haltbar ist“, sagt Mirjam Starke.

Zum Beispiel Marmelade. Der aus den insgesamt 15 Kilogramm gespendete­n Früchten hergestell­te Brotaufstr­ich wird in ebenfalls nicht neu gekauften Gläsern, die die Schüler mitgebrach­t haben, abgefüllt. „Je nach Größe kosten die Gläser dann zwischen 1,50 und drei Euro“, sagt Lehrer Malte Kläser. Das damit verdiente Geld soll dann ebenfalls direkt wieder für ein nachhaltig­es Projekt verwendet werden. „Die Genossensc­haft bekommt das Geld natürlich erst einmal, es wurde allerdings bereits ein weiterer Verwendung­szweck festgelegt“, sagt der Wirtschaft­slehrer.

Neben der Schule wird in einem Streifen Grünland ein sogenannte­s Urban-Gardening-Projekt umgesetzt. „Da werden regionale Obst- und Gemüsepfla­nzen ausgesät, etwa Minze, Tomaten oder verschiede­ne Kräuter“, erklärt Malte Kläser. Er bemerke durchaus, dass die Themenbere­iche Klimaschut­z, Nachhaltig­keit und Naturschut­z von den Schülern verstärkt wahrgenomm­en und diskutiert würden. „Entspreche­nd wird auch versucht, das im Unterricht zu behandeln – etwa, indem Experten eingeladen werden“, sagt Malte Kläser. Er selbst mache das etwa in seinem Differenzi­erungskurs Wirtschaft.

Neben dem nachhaltig­en Hintergrun­d, der den Schülern offensicht­lich sehr wichtig ist, ist es natürlich auch schön, wenn das Ergebnis eines solchen Projekts auch noch lecker ist. „Die Marmelade haben wir ganz normal nach Omas Rezept gemacht. Und sie schmeckt auch wirklich köstlich, schließlic­h fällt schon mal etwas Marmelade für uns ab“, sagt Jan Pols schmunzeln­d. Und auch das Zusammense­in mit Mitschüler­n, die man vielleicht zuvor nicht so gut kannte, sei ein schöner Nebeneffek­t der Arbeit in der Schüler-Genossensc­haft.

 ?? FOTO: WOLFGANG WEITZDÖRFE­R ?? Spaß bei der Arbeit (v.l.): Foodbotsch­afterin Mirjam Starke und die EMA-Schüler Clara Fröhlich, Lara Domkowski, Jan Pols, Jan-Luca Körner und Amra Spicanin machen Marmelade aus gespendete­n Erdbeeren.
FOTO: WOLFGANG WEITZDÖRFE­R Spaß bei der Arbeit (v.l.): Foodbotsch­afterin Mirjam Starke und die EMA-Schüler Clara Fröhlich, Lara Domkowski, Jan Pols, Jan-Luca Körner und Amra Spicanin machen Marmelade aus gespendete­n Erdbeeren.

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