Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

LÜTTRINGHA­USEN

Einstimmig verabschie­det die Bezirksver­tretung Alt-Remscheid den Masterplan für die Innenstadt. Grüne und Linke sorgen sich allerdings um Lichtversc­hmutzung und Insektensc­hutz auf der Alleestraß­e.

- VON HENNING RÖSER

Am „Restaurant Day“kann geschlemmt werden.

Remscheid hat einen Masterplan für die Beleuchtun­g des Stadtraums. Einstimmig stimmte die Bezirksver­tretung Innenstadt am Dienstagab­end für das Lichtkonze­pt, das die Firma Studio DL im Auftrag von und in enger Abstimmung mit der Stadt entwickelt hat. Thorsten Schwandt (Linke) enthielt sich der Stimme, weil seine Fraktion noch Beratungsb­edarf hat.

Das Konzept, das Olga Westermann von DL nach der Abstimmung in gebundener Form an die Verwaltung überreicht­e, gibt konkrete Empfehlung­en zu allen Aspekten der Stadtraumb­eleuchtung. Das geht von der Wahl der Leuchtmitt­el bis zum Verhältnis der Helligkeit zwischen Haupt- und Nebenstraß­en. Für stadtbildp­rägende Gebäude gibt es einen Licht-Steckbrief.

Diskutiert wurde an diesem Abend vor allem über die Alleestraß­e und die Alte Bismarckst­raße. Für diese beiden Teile des Revitalisi­erungskonz­epts für die Innenstadt plant die Verwaltung die konkrete Umsetzung des Lichtkonze­pts. Für insgesamt 728.000 Euro mitsamt Planungsko­sten sollen 55 Lichtstele­n auf der Alleestraß­e und 15 auf der Alten Bismarckst­raße aufgestell­t werden. Die modernen, speziell für Remscheid entwickelt­en Leuchten sollen nicht nur die Fußgängerz­one und die Achse zum Bahnhof besser ausleuchte­n, sondern auch die Fassaden der angrenzend­en Gebäude aufhellen.

Die Stelen auf der Allee können die Platanen in der Fußgängerz­one in unterschie­dlichen Farben anstrahlen und damit Atmosphäre­n erzeugen. Ein Effekt, der bei einer Probebeleu­chtung im März nicht gezeigt werden konnte, weil die Bäume kurz zuvor beschnitte­n worden waren.

Grüne und Linke treibt die Sorge um, dass die neuen Lampen zu einer zusätzlich­en Lichtversc­hmutzung führen und sich zudem schädlich auf Insekten auswirken.

Olga Westermann sagte, dass die vorgeschla­genen Stelen weniger Streulicht als die bestehende Beleuchtun­g verursache­n würden. Ein Einfluss auf Insekten sei aber bei der geplanten Lichtinten­sität nicht auszuschli­eßen. Die Politik müsse entscheide­n, ob sie aus Rücksicht auf wenige Bienen auf die bessere Ausleuchtu­ng der Allee verzichten wolle. In den Abendstund­en flögen Bienen nicht, auch in den Platanen würden sie sich nicht niederlass­en. Sie gab zu bedenken, dass es wenig sinnvoll sei, nur die Straßenflä­che zu beleuchten.

Andere Städte hätten bei der Umstellung auf LED-Beleuchtun­g die Erfahrung gemacht, dass der „Stadtraum verschwind­e“. Teilweise hätten Menschen ihre Türschlöss­er nicht mehr gesehen. Diese Umsetzung stehe dem Wunsch nach einem besseren Sicherheit­sgefühl entgegen. Geht es nach Baudezerne­nt Peter Heinze, wird die Verwaltung noch weitere Bausteine aus dem Lichtkonze­pt für die Umsetzung vorschlage­n. Mit dem vorliegend­en Masterplan habe man eine Grundlage für eine Förderung durch das Land. Die Bereitscha­ft, gute Konzepte finanziell zu unterstütz­en, sei dort vorhanden. Insgesamt listet die Vorlage der Stadt Lichtideen für Plätze, Straßen und auch Einzelgebä­ude mit einem Gesamtvolu­men von drei Millionen Euro auf.

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RENDERING: STUDIO DL Mit den neuen Lichtstele­n könnten die Bäume auf der Allee bunt angestrahl­t werden.

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