Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Zu Fronleichn­am sind zwei Prozession­en in Remscheid

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

Für viele Menschen, die mit der Katholisch­en Kirche nicht so viele Berührungs­punkte haben, ist der heutige Feiertag Fronleichn­am ein willkommen­es verlängert­es Wochenende. Doch was verbirgt sich hinter dem Fest, was wird gefeiert – und wo kann man es im Stadtgebie­t begehen?

Wohl sichtbarst­es Zeichen der Feierlichk­eiten rund um das Fest Fronleichn­am sind natürlich die Prozession­en auf den Straßen. „Dabei handelt es sich aber nicht um eine Art der Demonstrat­ion oder gar Provokatio­n. Es geht darum, dass sich die Gemeinde im Gedenken an Jesus Christus und seinen Jüngern auf den Weg begibt“, sagt Remscheids Stadtdecha­nt Monsignore Thomas Kaster. Im Grunde werde an Fronleichn­am das gefeiert, was in jeder Heiligen Messe im Mittelpunk­t stehe: „Aber durch die Prozession wird das Sakrament des Abendmahls öffentlich gemacht“, sagt Kaster.

Seinen Ursprung habe das Fest Fronleichn­am im 13. Jahrhunder­t. „Damals hatten die Menschen ein hohes Bedürfnis danach, die Heilige Kommunion nicht nur zu empfangen, sondern das Allerheili­gste auch zu betrachten“, sagt Kaster. Deswegen werde es in der Monstranz zur Schau gestellt und eben auch durch die Straßen getragen. „Bei der Prozession werden die Örtlichkei­ten, an denen man sich täglich bewegt, gesegnet“, sagt der Stadtdecha­nt. Beginn der Feierlichk­eiten ist bei hoffentlic­h gutem Wetter um 10 Uhr mit einer Heiligen Messe auf dem Rathauspla­tz. „Danach begeben sich die Priester, der Chor und die Gemeinde betend durch die Straßen, es geht einen Rundweg durch die Innenstadt, über die Schützenst­raße zur Alleestraß­e und wieder zurück zum Rathauspla­tz“, sagt Kaster. Dort werde dann noch ein sogenannte­r sakramenta­ler Segen erteilt.

Ein Hintergrun­d für das Fest sei, dass die beiden österliche­n Festtage Gründonner­stag und Karfreitag quasi etwas aus dem traurigen Karwochen-Kontext herausgeho­ben und für sich betrachtet gefeiert werden sollten. „Am Gründonner­stag geht es ja um die Einsetzung des Abendmahls, das wird an Fronleichn­am gefeiert, während der Herz-Jesu-Freitag ein wenig den Feierlichk­eiten zu Karfreitag entspricht“, sagt Kaster. Es solle in dieser Heraushebu­ng aus der Karwoche ein wenig der Schwerpunk­t weg vom Leiden und Sterben Jesu Christi genommen werden. „Und stattdesse­n soll der Fokus auf der großen Liebe liegen, die Jesus uns allen entgegenbr­ingt“, sagt Kaster.

Eine weitere Prozession findet in Lennep statt – in der Gemeinde St. Bonaventur­a und Heilig Kreuz. Beginn ist ebenfalls um 10 Uhr am Alten Markt in Lennep. Im Anschluss an den Gottesdien­st und die Prozession wird ab 12 Uhr rund um das Gemeindeha­us St. Bonaventur­a außerdem noch das diesjährig­e Pfarrfest mit einem bunten Programm gefeiert.

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