Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Alexanderwerk: Paukenschlag bei Hauptversammlung
Paukenschlag bei der Hauptversammlung der Alexanderwerk AG: Statt wie von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen, eine Dividende von 22 Cent je Aktie auszuschütten, beschloss die Versammlung in der Lenneper Klosterkirche, eine Dividende 83 Cent je Aktie zu zahlen. Damit folgten die Anwesenden dem Antrag eines Aktionärs, der kritisierte, dass Vorstand und Aufsichtsrat nicht hinreichend deutlich gemacht hätten, wieso nur ein kleiner Teil des Gewinns des abgelaufenen Geschäftsjahres ausgezahlt werde.
Ebenso sorgte die Hauptversammlung für personelle Veränderungen in der Verwaltung. Der Vorschlag, erneut den bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Mariotti zu bestellen, wurde abgelehnt. Stattdessen wurde FranzBernd Daum, der bis 2014 schon einmal Aufsichtsratsvorsitzender der Alexanderwerk AG gewesen ist, gewählt. Auch dieser Vorschlag ging auf den Aktionär zurück, der sich während der Generaldebatte zu Wort gemeldet hatte. Als Daums Stellvertreter rückt Jürgen Kullmann in den Aufsichtsrat. Auch Kullmann war schon einmal Mitglied des Gremiums. Er hatte Daum 2014 als Aufsichtsratschef abgelöst. Ende der 2000er-Jahre war Kullmann auch als Geschäftsführer des Unternehmens aktiv gewesen und hatte das Alexanderwerk als Sanierer in einer schweren Krise stabilisiert.
Dass die Generaldebatte während der Hauptversammlung eine solche Wendung erfahren würde, war nicht abzusehen. Denn zuvor hatte der Vorstandsvorsitzende der Alexanderwerk AG Alexander Schmidt mit guten Geschäftszahlen aufgewartet. Diese hatte das Unternehmen für Spezialmaschinen zum Kompaktieren und Granulieren dazu bewogen, erstmals seit sage und schreibe
27 Jahren einen Dividendenausschüttung vorzuschlagen.
Der Umsatz des Konzerns lag
2018 mit rund 27,4 Millionen Euro nur leicht unter dem des Vorjahrs von 30,3 Millionen Euro, der Gewinn bei 4,2 Millionen Euro. Lag die Verschuldung 2011 noch bei über 10 Millionen Euro, konnte diese komplett abgebaut werden. Die Eigenkapitalquote liegt bei 52,4 Prozent. „Waren wir vor ein paar Jahren noch Verfolger, sind wir heute die Nummer eins“, sagte Schmidt. Trat dann aber angesichts weltpolitischer und weltwirtschaftlicher Unwägbarkeiten auf die Euphoriebremse: „Wir sollten nicht überheblich oder gar arrogant werden.“
Um die positive Entwicklung weiterzuführen, steht die Alexanderwerk AG unter anderem vor der Eröffnung einer Niederlassung in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Von hier aus soll das Lateinund Südamerikageschäft vorangetrieben werden.
Und auch am Stammsitz in der Kippdorfstraße soll sich etwas tun. „Wir sind weiter auf der Suche nach einem neuen Standort. Der soll hier in der Gegend sein. Zwar kennen ausländische Kunden Remscheid nicht zwangsläufig – aber dann sollen sie es in den nächsten Jahren eben kennenlernen“, befand Schmidt.