Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Die „Sahneschni­tten“zeigen Nerven

SVWu-Damenteam segelte bei der weltgrößte­n Frauen-Regatta um den „Helga-Cup“ins Finale und belegte Rang acht. Schon allein der Einzug ins Finale war ein großer Erfolg. 76 Crews mit über 300 Seglerinne­n starteten auf der Alster.

- VON UDO TEIFEL

Sie standen als Achte auf dem Treppchen vor dem noblen NRV-Klubhaus an der Alster. Freudestra­hlend. Denn der achte Platz für die SVWu-Damencrew war ein großer Erfolg. Vier SVWu-Seglerinne­n waren bei der weltgrößte­n Frauen-Regatta auf der J70-Einheitskl­asse auf der Hamburger Alster ins Finale gesegelt und hatten sich dort mit sieben anderen

„Das Feld war deutlich stärker als im Vorjahr, das Niveau gestiegen“Kirsten Roos

Seglerin

Crews eine packende Wettfahrt geliefert, bei der eigentlich alles offen war. Sie hätten nämlich weit vorn ins Ziel vor dem Klubhaus einlaufen können – denn erst auf dem letzten Schenkel fiel die Entscheidu­ng.

Maike Roos (Steuerfrau), Mutter Kirsten ( Taktikerin), Schwester Maren (Trimmerin) und Freundin Julia Achterberg (am Gennaker) aus Tutzing waren zum „Helga-Cup“nach Hamburg gefahren. Wie über 300 andere Seglerinne­n aus Deutschlan­d und zehn weiteren Ländern. In 76 Crews segelten sie über 100 Wettfahrte­n auf drei Regattabah­nen. Die Bedingunge­n an diesem Wochenende waren schwer: Abbruch wegen Gewitter am Freitag, Startversc­hiebungen wegen Unwetterwa­rnungen am Samstagvor­mittag, drehende Winde und Wettfahrte­n von Schwach- bis Starkwind: „Das forderte in den kurzen Rennen schon höchste Konzentrat­ion“, sagte Kirsten Roos. Jede Wettfahrt durfte nämlich nicht länger als 15 Minuten dauern. Drei erste Plätze, vier zweite und zwei dritte Plätze – damit war das Team von der Bever im Finale. „Wir haben heute zwei erste Plätze gefahren und damit andere, die das Finale fast sicher hatten und patzten, verdrängt“, sagte Maike Roos am Sonntag. Als Sechstplat­zierte zogen sie ins Finale ein.

Unter den 76 Crews – gemeldet waren über 80 – waren auch viele Hobbysegle­rinnen, die sich oftmals extra für diesen „Helga-Cup“zusammenge­funden hatten. Manche hatten in extra angebotene­n Workshops und Camps für dieses Event trainiert. Doch das Gros waren Spitzenseg­lerinnen mit Segel-Bundesliga­erfahrunge­n im J70, in manchen Teams auch Seglerinne­n, die in Olympia-Kampagnen mitgesegel­t hatten, oder mit EM- oder WM-Erfahrunge­n und -Platzierun­gen.

„Das Feld war deutlich stärker als im Vorjahr, das Niveau gestiegen“, berichtete Kirsten Roos, die schon beim ersten „Helga-Cup“2018 auf der Alster segelte. Das Finale begann für die „Sahneschni­tten“dann mit einem Frühstart, was Steuerfrau Maike Roos aber glänzend parierte: „Maike ist gut eingetauch­t, so dass wir kaum Platz verloren haben“, berichtete Kirsten Roos. Es wäre zu diesem Zeitpunkt alles drin gewesen.

„Wir sind das Rennen gut gefahren, waren immer vorn mit dabei.“Doch dann der letzte Schenkel zum Ziel: „Hätten wir den Gennaker früher gesetzt, und hätten wir nicht Fehler beim Manöver gemacht, wären wir mit vorne dabei gewesen“, sagte Maike Roos: „Wir waren zu hektisch, sind ein Manöver gefahren, das wir so schnell nicht hinkriegte­n, also kein Standardma­növer. Das hat dann leider nicht funktionie­rt. Und dann sind wir zurückgefa­llen“, erklärte Maike Roos. Doch der achte Platz bei dem großen Wettbewerb in Hamburg tat der Freude keinen Abbruch.

Die SVWu bereitet sich jetzt schon auf das nächste Event vor: Mit drei Booten geht es zur Kieler Woche, dann Ende Juli mit ebenfalls drei Teams und Booten zur Travemünde­r Woche, wo die Deutsche Meistersch­aft der J70-Klasse ausgetrage­n wird.

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FOTO: LARS WEHRMANN Das SVWu-Damenteam holte Platz acht im Finale des „Helga-Cups“in Hamburg.
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Kirsten Roos, Steuerfrau Maike Roos, Julia Achterberg und
Maren Roos.
FOTO: ROOS Das Team (v.l.): Kirsten Roos, Steuerfrau Maike Roos, Julia Achterberg und Maren Roos.

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