Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Höhere Zuschüsse für Anfänger-Schwimmkurse
(dpa) Die NRW-Landesregierung geht mit einem Aktionsplan gegen die wachsende Zahl von Nichtschwimmern vor. Unter anderem soll der Zuschuss für Ferien-Schwimmkurse, die sich an Nichtschwimmer richten, von 250 Euro pro Kurs auf 350 Euro steigen. Der Eigenanteil bleibt mit zehn Euro unverändert. Im vergangenen Jahr seien landesweit rund 550 dieser Kurse absolviert worden, hieß es von den Staatssekretären für Sport und Schule, Andrea Milz und Mathias Richter, am Montag in Düsseldorf. Ziel des Schwimmunterrichts sei es, dass künftig jedes Kind spätestens zum Ende der sechsten Klasse sicher schwimmen kann. Gemeint sei damit: 200 Meter weit und 15 Minuten lang. Die Lehrpläne und die Lehrerausbildung sollen entsprechend überarbeitet werden.
Außerdem wird im Juli in Essen eine „Woche des Schulschwimmens“erprobt. Sie soll in den Folgejahren ausgeweitet werden. 2022 soll dann erhoben werden, wie es mit den Schwimmleistungen der Schüler aussieht. Vor Kurzem hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Alarm geschlagen und gewarnt, Deutschland drohe, zu einem Land der Nichtschwimmer zu werden. Ein Grund ist laut DLRG die sinkende Zahl von Bädern.
20 bis 25 Prozent aller Grundschulen könnten keinen Schwimmunterricht mehr anbieten, weil ihnen kein Bad zur Verfügung stehe.
Die Landesregierung bestätigte diese Zahlen am Montag nicht. Für die Quote der Nichtschwimmer lägen keine verlässlichen Zahlen vor. Was die Zahl der Schwimmbäder angehe, stünden in NRW für den Unterricht ausreichend Bäder zur Verfügung. Die Zahl der Schwimmbäder in Deutschland sank laut DLRG von
7800 im Jahr 2000 auf 6400 im vergangenen Jahr. Auch in NRW gehe das Schwimmbadsterben weiter. Allein von Anfang 2016 bis Mitte 2018 wurden laut DLRG 36 Schwimmbäder dichtgemacht. Weitere Bäder waren außerdem von einer Schließung bedroht. Grund sind meist Sparmaßnahmen von Kommunen. Die Zahl der ertrunkenen Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren stieg nach DLRG-Angaben 2018 um 38 Prozent.
Laut DLRG wurden von
2016 bis 2018 insgesamt 36 Schwimmbäder
in NRW geschlossen