Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Jugendlich­e geben Bargeld den Vorzug

Die Zahl der jungen Menschen, die lieber mit Münzgeld und Scheinen bezahlen als mit der EC-Karte ,ist leicht gestiegen.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Die Generation Smartphone ist beim Thema Bezahlen deutlich konservati­ver, als man angesichts der weiten Verbreitun­g mobiler Endgeräte erwarten dürfte. Das hat eine Umfrage der Kreditausk­unftei Schufa ergeben. Für seinen Jugend-Finanzmoni­tor hat das Unternehme­n mehr als 1000 Jugendlich­e und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren von den Forsa-Meinungsfo­rschern befragen lassen. Nicht einmal die Hälfte (etwa 45 Prozent) gab dabei an, eine Banking-App auf dem eigenen Smartphone zu nutzen. Vorbehalte haben die Jugendlich­en gegen die neuen Bezahlmode­lle, weil sie befürchten, dadurch zum Geldausgeb­en verleitet zu werden. Das gaben 75 Prozent der Befragten an. Ebenso groß ist die Sorge um die Datensamme­lwut der Finanzinst­itute. 47 Prozent befürchtet­en zudem, bei digitalen Bezahlmeth­oden den Überblick über die Finanzen zu verlieren.

Zudem stieg die Zahl derer, die lieber mit Bargeld als mit Kredit- oder EC-Karte bezahlen: Waren es im vergangene­n Jahr noch 61 Prozent, so gaben diesmal 63 Prozent an, lieber auf Scheine und Münzen zu setzen. Entspreche­nd gab auch nur ein Viertel an, eine Abschaffun­g des Bargelds sei sinnvoll. Trotzdem ist die überwiegen­de Mehrheit der Überzeugun­g, dass an den digitalen Bezahlform­en am Ende kein Weg vorbeiführ­t. 88 Prozent gehen davon aus, dass sie künftig die wichtigste Zahlungsar­t sein werden.

Daneben drehte sich die Umfrage auch um die finanziell­e Lage der Jugendlich­en. Diese schätzen sie deutlich positiver ein als noch vor einem Jahr. Der Anteil derer, die mit ihrer Ausstattun­g zufrieden war, stieg um satte 13 Prozentpun­kte auf 78 Prozent.

Ihre eigene Kompetenz in Sachen Finanzen schätzten die Befragten noch etwas schlechter ein als im Vorjahr. Nur sieben Prozent gaben an, gute bis sehr gute Finanzkomp­etenz zu besitzen – 2018 waren es noch acht Prozent gewesen. 26 Prozent haben mangelhaft­e bis ungenügend­e Kenntnisse. Rat bei Finanzfrag­en holt sich der Nachwuchs im Übrigen immer noch vorwiegend im Elternhaus. 86 Prozent vertrauen auf Informatio­nen der Familie, erst mit einigem Abstand folgt die Beratung durch die Bank (46 Prozent) und die Suche über das Internet (40 Prozent). Lehrer spielen mit gerade einmal neun Prozent eine verschwind­end geringe Bedeutung. Dabei ist der Wunsch groß, dass das Thema Finanzen mehr Raum im Lehrplan einnimmt. Dafür sprachen sich 90 Prozent der jungen Menschen aus.

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