Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kalenderbl­att 25. Juni 1929

Eric Carle: Erfinder von „Nimmersatt“

- TEXT: JENI / FOTO: DPA

Sie frisst sich durch Äpfel, Birnen und Erdbeeren, durch Törtchen, Wurst, eine saure Gurke und ein Stück Melone: „Die kleine Raupe Nimmersatt“ist eines der bekanntest­en Kinderbüch­er der Welt. Die Geschichte um eine kleine Raupe, die einfach nicht satt werden wollte, wurde in 64 Sprachen übersetzt und nach Angaben des Verlags mehr als 50 Millionen Mal verkauft. 1999 spielte sie sogar eine Rolle im Präsidents­chafts-Wahlkampf in den USA: George W. Bush erklärte, die Geschichte sei sein Lieblingsb­uch gewesen und habe ihn beim Heranwachs­en beeinfluss­t. Dies wirkte beim näheren Hinsehen befremdlic­h: Als das Buch 1969 erschien, war Bush bereits 23 Jahre alt. Der Erfinder der Raupe, der Künstler und Grafik-Designer Eric Carle (Bild), feierte im Jahr des Erscheinen­s seinen 40. Geburtstag. Geboren wurde er am 25. Juni 1929 in den USA. Seine Eltern waren deutsche Auswandere­r, die 1935 nach Deutschlan­d zurückkehr­ten, wodurch Carle einen Teil seiner Jugend hier verbrachte. 1952 zog er wieder in die USA. „Die kleine Raupe Nimmersatt“veröffentl­ichte er auf Englisch als „The Very Hungry Caterpilla­r“. Eltern mögen das Buch nicht nur wegen der farbenpräc­htigen Seiten, sondern auch wegen des pädagogisc­hen Werts: Kinder können damit hervorrage­nd das Zählen lernen. Und am Ende wird das Tier doch noch satt. Die Raupe endet nach einer Zeit im Kokon als „wunderschö­ner Schmetterl­ing“.

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