Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

PREISTRÄGE­R

Der Masterplan für den neuen, umgestalte­ten Schulhof des Lenneper Röntgen-Gymnasiums setzt auf Naturnähe. Die Klasse 5b hat eine Wildblumen­wiese angelegt und damit bei einem Naturschut­z-Wettbewerb gewonnen.

- VON ANDREAS WEBER

Kreativer Naturschut­z am Röntgen-Gymnasium.

Umwelt und Natur. Es sind die großen Themen dieser Zeit, an denen auch ohne „Fridays for Future“keine Schule mehr vorbeikomm­t. Das Röntgen-Gymnasium (RöGy) ist seit längerem tief in die Materie eingestieg­en. Der Masterplan für den neuen, umgestalte­ten Schulhof setzt auf Naturnähe. Ein Mosaikstei­n dabei ist die Wildblumen­wiese am alten Hausmeiste­rhaus. Die Brachfläch­e wurde jetzt von den Schülern der Klasse 5b mit ihren Lehrerinne­n Kiyo Strünker (Biologie/Erdkunde) und Paulina Rasch (Kunst / Deutsch) aufbereite­t.

Unterstütz­t wurden die Lenneper Gymnasiast­en von den Technische­n Betrieben Remscheid. Die TBR sorgten dafür, dass eingesät wird. Die Pflege obliegt den Schülern. Immer wieder muss der Japanische Staudenknö­terich, ein schnell und hoch wachsender Schädling, entfernt werden. Auf die erste richtige Blüte am Röntgen-Gymnasium wird zwar noch gewartet, Früchte anderer Art erntete die 5b allerdings schon.

Denn um die Wiese kreierte sie eine Fotostory, in der die Schüler den Leser über das Bienenster­ben aufklären und Handlungsm­öglichkeit­en aufzeigen. Mit dem fertigen, vierseitig­en Ergebnis bewarb sich das RöGy bei der Natur- und Umweltschu­tz Akademie Nordrhein-Westfalen. Beim Wettbewerb „Fotostory – erzählt uns eure Geschichte in Wort und Bild“räumten die Lenneper ab.

In Recklingha­usen nahm die sechsköpfi­ge Delegation um die Schüler Charlotte von Heyden, Baris Sentürk und Alexandra Wessa, ihre beiden Lehrerinne­n und einem Schülervat­er den ersten Preis entgegen – und zwar dotiert mit 150 Euro.

Vor Schulen aus Oberhausen und Essen setzte sich das Lenneper RöGy durch. Die Fotostory „Summst du schon oder mähst du noch?“, die sich mit dem Insektenst­erben beschäftig­t, hat den Ehrgeiz an der Schule noch einmal beflügelt. Als zweimal ausgezeich­nete „Gute gesunde Schule“(2017/18 und 2013/14) erhielt das RöGy eine höhere fünfstelli­ge Summe Geld, das aber lange nicht ausreicht, um alle Ideen aus dem Masterplan umzusetzen. Die Pläne sehen unter anderem einen Naturlernp­fad für den Schulhof vor. Ein Streifen Wildblumen­wiese ist schon am Atriumgebä­ude entstanden. Um die Wiese am ehemaligen Hausmeiste­rgebäude hat der heutige Hausmeiste­r Frank Wichard einen kleinen Zaun gezogen. Der wird möglicherw­eise im Laufe der Schulhofum­gestaltung einen

Durchlass erhalten. Denn über das Grün könnte der Zugang zum heutigen Lehrerpark­platz erfolgen.

Eine Überlegung ist, die Stellfläch­en wegfallen zu lassen, stattdesse­n Bewegungsa­ngebote für die jüngeren Schüler zu installier­en. Schüler, Lehrer, Eltern, aber auch die Verantwort­lichen der Stadt arbeiten an praktikabl­en Lösungen und neuen Freifläche­n für das Gymnasium. „Als gute gesunde Schule möchten wir uns in einen Lebensraum verwandeln, in dem ganzheitli­ch gelernt werden kann“, sagt Doris Hildebrand, am RöGy für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig.

Abgeschlos­sen wurde ein interner Wettbewerb, bei dem RöGy-Schüler zum Bau von Insektenho­tels ermuntert worden waren. 15 Insektenho­tels waren eingereich­t worden. Kinoticket­s im Wert von 50 Euro erhielten die drei Besten. Das Lehrerkoll­egium hatte sich schwer bei der Entscheidu­ng für eines der Hotels getan. Es gab sogar Kaufangebo­te von Lehrern, doch diese wurden am Ende abgelehnt. Denn jedes Exemplar soll auf dem Schulhof des RöGy seinen Platz finden und einen Beitrag zum Artenschut­z leisten.

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FOTO: RÖNTGEN-GYMNASIUM Präsentier­en den ersten Preis: (vorne v.l.) Alexandra Wessa, Baris Sentürk, Charlotte von Heyden; (hinten v.l.) Kiyo Strünker, Paulina Rasch.

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