Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
PREISTRÄGER
Der Masterplan für den neuen, umgestalteten Schulhof des Lenneper Röntgen-Gymnasiums setzt auf Naturnähe. Die Klasse 5b hat eine Wildblumenwiese angelegt und damit bei einem Naturschutz-Wettbewerb gewonnen.
Kreativer Naturschutz am Röntgen-Gymnasium.
Umwelt und Natur. Es sind die großen Themen dieser Zeit, an denen auch ohne „Fridays for Future“keine Schule mehr vorbeikommt. Das Röntgen-Gymnasium (RöGy) ist seit längerem tief in die Materie eingestiegen. Der Masterplan für den neuen, umgestalteten Schulhof setzt auf Naturnähe. Ein Mosaikstein dabei ist die Wildblumenwiese am alten Hausmeisterhaus. Die Brachfläche wurde jetzt von den Schülern der Klasse 5b mit ihren Lehrerinnen Kiyo Strünker (Biologie/Erdkunde) und Paulina Rasch (Kunst / Deutsch) aufbereitet.
Unterstützt wurden die Lenneper Gymnasiasten von den Technischen Betrieben Remscheid. Die TBR sorgten dafür, dass eingesät wird. Die Pflege obliegt den Schülern. Immer wieder muss der Japanische Staudenknöterich, ein schnell und hoch wachsender Schädling, entfernt werden. Auf die erste richtige Blüte am Röntgen-Gymnasium wird zwar noch gewartet, Früchte anderer Art erntete die 5b allerdings schon.
Denn um die Wiese kreierte sie eine Fotostory, in der die Schüler den Leser über das Bienensterben aufklären und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Mit dem fertigen, vierseitigen Ergebnis bewarb sich das RöGy bei der Natur- und Umweltschutz Akademie Nordrhein-Westfalen. Beim Wettbewerb „Fotostory – erzählt uns eure Geschichte in Wort und Bild“räumten die Lenneper ab.
In Recklinghausen nahm die sechsköpfige Delegation um die Schüler Charlotte von Heyden, Baris Sentürk und Alexandra Wessa, ihre beiden Lehrerinnen und einem Schülervater den ersten Preis entgegen – und zwar dotiert mit 150 Euro.
Vor Schulen aus Oberhausen und Essen setzte sich das Lenneper RöGy durch. Die Fotostory „Summst du schon oder mähst du noch?“, die sich mit dem Insektensterben beschäftigt, hat den Ehrgeiz an der Schule noch einmal beflügelt. Als zweimal ausgezeichnete „Gute gesunde Schule“(2017/18 und 2013/14) erhielt das RöGy eine höhere fünfstellige Summe Geld, das aber lange nicht ausreicht, um alle Ideen aus dem Masterplan umzusetzen. Die Pläne sehen unter anderem einen Naturlernpfad für den Schulhof vor. Ein Streifen Wildblumenwiese ist schon am Atriumgebäude entstanden. Um die Wiese am ehemaligen Hausmeistergebäude hat der heutige Hausmeister Frank Wichard einen kleinen Zaun gezogen. Der wird möglicherweise im Laufe der Schulhofumgestaltung einen
Durchlass erhalten. Denn über das Grün könnte der Zugang zum heutigen Lehrerparkplatz erfolgen.
Eine Überlegung ist, die Stellflächen wegfallen zu lassen, stattdessen Bewegungsangebote für die jüngeren Schüler zu installieren. Schüler, Lehrer, Eltern, aber auch die Verantwortlichen der Stadt arbeiten an praktikablen Lösungen und neuen Freiflächen für das Gymnasium. „Als gute gesunde Schule möchten wir uns in einen Lebensraum verwandeln, in dem ganzheitlich gelernt werden kann“, sagt Doris Hildebrand, am RöGy für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Abgeschlossen wurde ein interner Wettbewerb, bei dem RöGy-Schüler zum Bau von Insektenhotels ermuntert worden waren. 15 Insektenhotels waren eingereicht worden. Kinotickets im Wert von 50 Euro erhielten die drei Besten. Das Lehrerkollegium hatte sich schwer bei der Entscheidung für eines der Hotels getan. Es gab sogar Kaufangebote von Lehrern, doch diese wurden am Ende abgelehnt. Denn jedes Exemplar soll auf dem Schulhof des RöGy seinen Platz finden und einen Beitrag zum Artenschutz leisten.