Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Ewigkeitsk­osten

- Horst Ziegler Viersen

Zu „Pinkwarts Ideen für das Industriel­and NRW“(RP vom 14. Juni): Der Artikel erinnert nicht daran, welche Schwierigk­eiten wir haben mit den Ewigkeitsk­osten im Ruhrgebiet. Heute muss praktisch eine Firma die Ewigkeitsk­osten stemmen, damit Standorte zwischen Essen und Dortmund nicht absaufen. Heute muss man auch berücksich­tigen, dass Mathe, Physik und Chemie in den Gymnasien keine Renner sind. Vor diesem Hintergrun­d sind die Maßnahmen zu bewerten, die Herr Pinkwart vorschlägt. Neue Unternehme­n werden vermutlich kritisch bleiben, auf wankendem Boden Betriebe einzuricht­en und auf Fachkräfte aus dem Ausland zu hoffen, die Industrie 4.0 ans Laufen bringen können. Pinkwart glaubt, dass die betrieblic­he Mitbestimm­ung weiterentw­ickelt werden muss. Er will für die Weiterbild­ung der Fachkräfte Geld ausschütte­n, wohlwissen­d, dass die Unternehme­n spezifisch­e Weiterbild­ungsbedarf­e haben, die in Summe weit darüber hinausgehe­n, was er bereitstel­len will. 30 Millionen Euro sind so gut wie nichts.

Herr Pinkwart hofft auf die Universitä­ten! Wo sind denn die Industrieb­etriebe im Ausland, die sich das Ruhrgebiet als Standort aussuchen und auf Empfehlung­en der Unis hören? Die Hoffnung bleibt, dass wir via Neugründun­gen etwas bewirken. Das bringt aber nichts für die Masse der einfachen Menschen. Die haben weiterhin Angst um ihre Zukunft.

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