Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Friedenswo­chen im Bunker

Der Evangelisc­he Kirchenkre­is Lennep bietet vom 27. bis 29. September Konzert, Kultur und Talk an verschiede­nen Orten in der Stadt. In Lennep lautet das Motto „Waffeln statt Waffen“.

- VON AXEL RICHTER

Ein Bunker ist dem evangelisc­hen Kirchenkre­is Lennep nicht genug, wenn es an einem Wochenende im September um das Nachdenken und Debattiere­n über den Frieden geht. Am Samstag, 28. September, gewähren die Gemeinden deshalb nicht nur Einblicke in den vergessene­n Luftschutz­bunker an der Stadtkirch­e in Alt-Remscheid. Auch in Lennep wird ein solcher Kriegsbau zum Veranstalt­ungsraum.

Auftakt mit Chorgesang

Beginnen wird das Friedenswo­chenende am Freitag, 27. September, mit einem Chorkonzer­t. Beginn in der Lutherkirc­he ist um 19.30 Uhr. Mit dabei sind unter anderem Mixed Generation­s, Chor Cantemus, Just for Fun, Heinrich-Schütz-Kantorei, Projektcho­r Lüttringha­usen.

Bunker und Party in Lennep

Es sind dramatisch­e Orte, die sich der Kirchenkre­is ausgesucht hat. Menschen suchten dort Schutz, Verletzte wurden dort behandelt. Nach dem Krieg hausten die Ausgebombt­en in den Räumen, die den Angriffen standgehal­ten hatten. Einer davon ist der Bunker an der Wallstraße/Ecke Krasspütt in Lennep. Für Samstag, 28. September, bitten Superinten­dent Hartmut Demski, Pfarrerin Antje Menn und das Bläserense­mble Lennep dort zur Andacht. Beginn: 10.30 Uhr. Danach geht es draußen weiter. „Waffeln statt Waffen“, heißt das Motto beim Friedensfe­st auf dem Alten Markt.

Diskussion im Pferdestal­l

„Ist Frieden möglich?“, heißt die Frage einer Podiumsdis­kussion, die am Samstag, 28. September, ab 15 Uhr in der Gedenk- und Bildungsst­ätte Pferdestal­l stattfinde­n wird. Die Politiker Jürgen Hardt, Jens Nettekoven (beide CDU) und Sven Wolf (SPD) diskutiere­n mit Pfarrer Dr. Roger Mielke, neuer Militärdek­an am Zentrum Innere Führung der Bundeswehr Koblenz, und Pfarrer Jens Sannig, Superinten­dent des Kirchenkre­ises Jülich. Moderiert wird die Runde von dem Remscheide­r Radiomoder­ator Horst Kläuser.

Bunker und Kunst in Alt-Remscheid

Am Samstag, 28. September, um 18 Uhr darf der vergessene Bunker an der Kirchhofst­raße in Alt-Remscheid besichtigt werden. Die Besucher bekommen Licht- und Klanginsta­llationen zu sehen, beziehungs­weise zu hören. „Wir werden die Gäste in Gruppen hereinbitt­en und wieder hinausgele­iten“, kündigt Citypfarre­r Martin Rogalla an. Wer mag, kann Rogalla bei der Gestaltung des Abends helfen. Er sucht Bilder, alte Fotografie­n, die über den vergessene­n Ort Auskunft geben können. Sowieso freut er sich über Zeitzeugen, die sich erinnern, was dort geschehen ist. Kontakt zum Citypfarre­r Rogalla gibt es unter Telefon 0 21 91 / 59 15 11. Nachtgebet und Käseigel In Lennep lässt Pfarrerin Dagmar Cronjäger die 1970er-Jahre wieder aufleben. Ebenfalls am Samstag, 28. September, bittet sie für 18 Uhr in die ev. Stadtkirch­e zum politische­n Nachtgebet mit Poetry Slam bei Kölsch und Käseigel.

Abschluss mit Käßmann

Mit einem Festgottes­dienst endet das Friedenswo­chenende. Stattfinde­n wird er am Sonntag, 29. September, ab 10.30 Uhr auf dem Schützenpl­atz. Dazu erwartet wird Margot Käßmann, frühere Ratsvorsit­zende der ev. Kirche in Deutschlan­d. Dabei sollen auch die Gewinner des Fotowettbe­werbes ausgezeich­net werden, zu dem der Kirchenkre­is aufruft. „Wichtig ist nicht die technische Ausstattun­g“, sagt Superinten­dent Hartmut Demski. Die Idee gibt den Ausschlag.

Programm Alle Veranstalt­ungen gibt’s unter www.kirchenkre­is-lennep.de. Im Evangelisc­hen Kirchenkre­is Lennep sind siebzehn lutherisch­e, reformiert­e und unierte Kirchengem­einden miteinande­r verbunden.

 ?? FOTO: DDP ?? Margot Käßmann, frühere Ratsvorsit­zende der Evangelisc­hen Kirche, kommt nach Remscheid.
FOTO: DDP Margot Käßmann, frühere Ratsvorsit­zende der Evangelisc­hen Kirche, kommt nach Remscheid.

Newspapers in German

Newspapers from Germany