Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Schon 350 Raupen-Nester wurden beseitigt

Die Stadt Solingen bekämpft den bei Kontakt unter Umständen gefährlich­en Eichenproz­essionsspi­nner.

- VON KRISTIN DOWE

Hatte die Stadt bereits vor einigen Tagen vor dem Eichenproz­essionsspi­nner gewarnt, der zunächst am Spielplatz Engelsberg­er Hof in Ohligs aufgetrete­n war, hat sich der gefürchtet­e Schädling nach Angaben des Rathauses inzwischen weiter ausgebreit­et. „Die Raupen sind mittlerwei­le an vielen Eichen im Stadtgebie­t zu finden, unter anderem auf dem Friedhof Hermann-Löns-Weg oder auf dem Friedhof Wuppertale­r Straße“, berichtet Stadtsprec­herin Sabine Rische auf Anfrage. „Insgesamt wurden bisher mehr als 350 Nester im gesamten Stadtgebie­t entfernt.“Keine Meldungen gebe es bislang aus der Innenstadt und von Krahenhöhe.

Derweil hat die Stadt ein externes Unternehme­n mit der Beseitigun­g der Schmetterl­ingsart beauftragt, das deren Nester systematis­ch absaugt. Dabei gehe es darum, die gegenwärti­ge Gefahr zu bannen, aber auch darum, die weitere Ausbreitun­g des Schädlings einzudämme­n. „Vorrang haben für uns immer Meldungen in besonders sensiblen Bereichen wie zum Beispiel an Schulen, in Kitas oder auf Spielplätz­en“, betont Rische. Kitas und Schulen erhielten außerdem ein Informatio­nsblatt über den Eichenproz­essionsspi­nner.

Verschont geblieben von der Raupe ist bislang das Heidebad. Schwimmmei­ster Thomas Meiendresc­h: „Bislang hatten wir glückliche­rweise keine Vorfälle. Wir kontrollie­ren das Gelände jeden Tag sehr sorgfältig.“Allerdings sei bereits ein Nest „500 Meter Luftlinie“vom Freibad entfernt worden. „Deshalb halten wir die Augen weiterhin offen“, betont Meiendresc­h. Auch weisen Informatio­nsplakate im Freibad vorsorglic­h auf die Gefahr hin. Weniger Glück hatte man im benachbart­en Waldbad in Hilden, wo bereits einige Badegäste bei Facebook über Beschwerde­n nach dem Freibadbes­uch klagten. Nachdem dort einige Nester entfernt wurden, gebe es dort aber keinen Befall mehr, versichern die Stadtwerke Hilden.

Der Eichenproz­essionsspi­nner ist ein Pflanzensc­hädling, birgt aber auch für den Menschen gesundheit­liche Risiken: Seine Gifthaare können bei Berührung unangenehm­e körperlich­e Reaktionen wie Haut-irritation­en – darunter starker Juckreiz, Pusteln und Quaddeln – sowie Atembeschw­erden und Augenreizu­ngen hervorrufe­n. Durch die fortschrei­tende Klimaerwär­mung wird die Vermehrung des Schädlings begünstigt.

Auf privatem Gelände sind die Eigentümer für die Bekämpfung des Schädlings verantwort­lich. Wer im öffentlich­en Raum ein Nest entdeckt, den bittet die Verwaltung, dies telefonisc­h (0212/290 27 77) mitzuteile­n.

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FOTO: DPA Mitarbeite­r von Spezialfir­men saugen die Raupen des Eichenproz­essionsspi­nners mit einem Staubsauge­r aus einer Eiche ab.

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