Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Schon 350 Raupen-Nester wurden beseitigt
Die Stadt Solingen bekämpft den bei Kontakt unter Umständen gefährlichen Eichenprozessionsspinner.
Hatte die Stadt bereits vor einigen Tagen vor dem Eichenprozessionsspinner gewarnt, der zunächst am Spielplatz Engelsberger Hof in Ohligs aufgetreten war, hat sich der gefürchtete Schädling nach Angaben des Rathauses inzwischen weiter ausgebreitet. „Die Raupen sind mittlerweile an vielen Eichen im Stadtgebiet zu finden, unter anderem auf dem Friedhof Hermann-Löns-Weg oder auf dem Friedhof Wuppertaler Straße“, berichtet Stadtsprecherin Sabine Rische auf Anfrage. „Insgesamt wurden bisher mehr als 350 Nester im gesamten Stadtgebiet entfernt.“Keine Meldungen gebe es bislang aus der Innenstadt und von Krahenhöhe.
Derweil hat die Stadt ein externes Unternehmen mit der Beseitigung der Schmetterlingsart beauftragt, das deren Nester systematisch absaugt. Dabei gehe es darum, die gegenwärtige Gefahr zu bannen, aber auch darum, die weitere Ausbreitung des Schädlings einzudämmen. „Vorrang haben für uns immer Meldungen in besonders sensiblen Bereichen wie zum Beispiel an Schulen, in Kitas oder auf Spielplätzen“, betont Rische. Kitas und Schulen erhielten außerdem ein Informationsblatt über den Eichenprozessionsspinner.
Verschont geblieben von der Raupe ist bislang das Heidebad. Schwimmmeister Thomas Meiendresch: „Bislang hatten wir glücklicherweise keine Vorfälle. Wir kontrollieren das Gelände jeden Tag sehr sorgfältig.“Allerdings sei bereits ein Nest „500 Meter Luftlinie“vom Freibad entfernt worden. „Deshalb halten wir die Augen weiterhin offen“, betont Meiendresch. Auch weisen Informationsplakate im Freibad vorsorglich auf die Gefahr hin. Weniger Glück hatte man im benachbarten Waldbad in Hilden, wo bereits einige Badegäste bei Facebook über Beschwerden nach dem Freibadbesuch klagten. Nachdem dort einige Nester entfernt wurden, gebe es dort aber keinen Befall mehr, versichern die Stadtwerke Hilden.
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Pflanzenschädling, birgt aber auch für den Menschen gesundheitliche Risiken: Seine Gifthaare können bei Berührung unangenehme körperliche Reaktionen wie Haut-irritationen – darunter starker Juckreiz, Pusteln und Quaddeln – sowie Atembeschwerden und Augenreizungen hervorrufen. Durch die fortschreitende Klimaerwärmung wird die Vermehrung des Schädlings begünstigt.
Auf privatem Gelände sind die Eigentümer für die Bekämpfung des Schädlings verantwortlich. Wer im öffentlichen Raum ein Nest entdeckt, den bittet die Verwaltung, dies telefonisch (0212/290 27 77) mitzuteilen.