Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Wohnen und Gewerbe für Grossmann-Gelände

Für das leerstehen­de Areal soll ein Architekte­nwettbewer­b Ideen liefern. Ein reines Wohngebiet ist nicht das Ziel.

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(ate) Das Grossmann-Gelände am Rand des Walder Ortskerns ist bei Investoren für Wohnungsne­ubau offenbar gefragt. Zumindest ein Teil der 4,2 Hektar großen Fläche soll aber auch künftig als Gewerbeflä­che genutzt werden. Dies wurde in der Bezirksver­tretung Wald (BV) deutlich. Unklar ist aber, wie groß jeweils die Anteile von Wohnungsba­u und Firmenfläc­hen sein werden.

Seit zwei Jahren steht das Gelände an der Wittkuller Straße weitgehend leer. Die dort angesiedel­te Stahlgieße­rei Grossmann ist damals in Insolvenz gegangen. Die Neuausrich­tung des Gebietes soll Teil des Integriert­en Stadteilen­twicklungs­konzepts sein, das die Stadtverwa­ltung derzeit in Zusammenar­beit mit Fachbüros, Bürgern und Akteuren des Stadtteils entwickelt. Dazu beteiligt sich die Stadt unter anderem an einem europaweit­en Wettbewerb für junge Architekte­n („Europan“). Dieses Verfahren stellte Carsten Zimmermann, städtische­r Abteilungs­leiter für strategisc­he Planung, in der Walder Bezirksver­tretung vor.

Vor allem Frank Knoche (Grüne) äußerte in dem Gremium die Hoffnung, dass der Anteil an Gewerbeflä­che möglichst groß sein werde. Ihm geht es vor allem darum, dass die Stadt ihre Gewerbe-Leerstände für die Ansiedlung neuer Firmen nutzt, damit keine zusätzlich­en Gewerbegeb­iete auf der grünen Wiese geschaffen werden müssen. Wie hoch der Gewerbe-Anteil am Ende auf dem Grossmann-Areal sein wird, ist noch nicht abzusehen. Auf jeden Fall solle man einen „langen Atem haben“, um den richtigen Investor zu finden, forderte Knoche. Auch Heinz-Wilhelm Westring (FDP) sprach von einer „gesunden Mischung“. Allerdings wurde deutlich, dass er sich an dieser Stelle mehr Wohnbebauu­ng vorstellen kann als Knoche.

Laut Zimmermann wird der Architekte­nwettbewer­b genutzt, um Ideen für das Gelände zu sammeln. Es bestehe kein Zwang, die Entwürfe umzusetzen. Auf Nachfrage von Ingo Schloßmach­er (SPD) versichert­e er, dass der zuständige Insolvenzv­erwalter die Teilnahme an dem Wettbewerb ausdrückli­ch befürworte. Auch die Planungsbü­ros des Stadtteile­ntwicklung­skonzeptes seien in das Verfahren einbezogen worden, erklärte er auf Anfrage von Martin Röhrig (CDU).

An dem „Europan“-Wettbewerb beteiligt sich Solingen über den „Stadt-Umland“-Verbund, dem 20 Kommunen der Region angehören. Bei dem Wettbewerb geht es vor allem um Entwürfe für innovative Wohnquarti­ere. Der Wettbewerb läuft bereits, Abgabeterm­in ist laut Zimmerman Ende Juli. Wie viele Ideen für das Grossman-Gelände abgegeben werden, sei noch nicht abzusehen. Er rechnet mit 15 bis 20. Diese werden zunächst von einer lokalen Jury ausgewerte­t. Die bundesweit­e Preisverle­ihung ist Anfang 2020 in Berlin.

Weiteres Thema der BV war die Korkenzieh­ertrasse: Wenn durch die neue Fahrradstr­ecke „Veloroute“dort künftig mehr Pendler unterwegs sind, sollte die Sicherheit bei der Umgestaltu­ng der Kreuzungen mit Straßen oberstes Gebot sein. Das erklärten die Sprecher der Fraktionen in der BV. Unter anderem an der Holbeinstr­aße komme es zu gefährlich­en Situatione­n, berichtete Röhrig. Für mehr Sicherheit würden unter anderem Warnschild­er und spezielle Markierung­en sorgen, sagte die städtische Verkehrspl­anerin Sonja Häcker. Knoche forderte, auch die Sicherheit der Fußgänger zu berücksich­tigen. Auf Antrag der FDP soll geprüft werden, an welchen Stellen die Trasse verbreiter­t werden kann.

Die BV beschloss zudem, dass die Kita Fuhr (für die Neugestalt­ung der Cafeteria) und die Grundschul­e Gottlieb-Heinrich-Straße (für das Projekt „Mein Körper gehört mir“) jeweils 500 Euro erhalten. Für den Bereich zwischen Baverter Straße, Weyerstraß­e und Altenhofer Straße wird eine Tempo-30-Zone eingeführt.

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FOTO: CHRISTIAN BEIER Das Grossmann-Gelände soll wiederbele­bt werden.

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