Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Am Wochenende von Haus zu Haus

Solingen ist beim Tag der Architektu­r mit vier Objekten vertreten – vom Sitz einer Agentur in der Südstadt bis zu Außenanlag­en des Spar- und Bauvereins am Wasserturm.

- VON FRED LOTHAR MELCHIOR

Das Auffälligs­te ist die Glasplatte am Boden: Sie bedeckt den von unten beleuchtet­en Abgang zum ehemaligen Luftschutz­keller. Ein passendes Detail für eine Agentur, die ihren Kunden bei Messen Aufmerksam­keit verschafft. Seit November 2017 hat YBB (Forum your brandbuild­er) den Sitz an der Vorländers­traße. Am Samstag und Sonntag zeigt die Design- und Eventagent­ur, warum sie gerne in der früheren Uhrenhandl­ung und Teppichket­telei zu Hause ist.

„Die größte Herausford­erung war, aus dem relativ dunklen Kontorgebä­ude mit seinem verwinkelt­en Grundriss etwas Neues zu machen“, sagt Architekt Andreas Müller, der sein Büro im alten Walder Rathaus hat. „Die Gebäudesub­stanz war ganz hervorrage­nd, aber die Fenster entsprache­n nicht mehr dem energetisc­hen Stand der Technik.“Einige der alten, „fast schon denkmalwür­digen“Einbauten aus Holz konnten dagegen erhalten werden. Rund 300.000 Euro kostete der Umbau, an dem – bis auf die Fenster – nur Solinger Handwerker beteiligt waren.

Andreas Müller hat bereits mehrfach am Tag der Architektu­r teilgenomm­en – unter anderem mit dem „Bismarckpa­lais“und dem Verwaltung­sgebäude des Beamten-Wohnungsba­uvereins. Dessen Vorstandsv­orsitzende Karin Spiewak-Berg hat nicht nur ein Faible für modernes Wohnen, sondern ist auch die Hausherrin an der Vorländers­traße 16 a.

An der Uhlandstra­ße ist es die Ev. Altenzentr­um Solingen-Ohligs gGmbH, die am Samstag das Ergebnis von Umbauarbei­ten präsentier­t. Das rund 30 Jahre alte Gebäude wurde drei Jahre lang Stück für Stück modernisie­rt, während das Altenzentr­um weiter in Betrieb war. „Mit besonderem Blick auf die Anforderun­gen der pflegebedü­rftigen Menschen wurden alle Bewohnerbe­reiche demenzsens­ibel saniert und neu gestaltet“, informiere­n Architekt Ernst Molnar (Wuppertal) und die Solinger Innenarchi­tektin Marion Großkemm über ihren Entwurf, der auch einen neuen Garten für Menschen mit Demenz einschließ­t. Drinnen geht es auf vier Etagen alpin, mediterran, skandinavi­sch oder im Landhaus-Stil zu.

An der Nettelbeck­straße zeigen Bauherr Torsten Kracht und die Architekti­n Tanja Groß-Haug am Sonntag ein neues Mehrfamili­enhaus in Hanglage. Auf drei Geschossen und einem Staffelges­choss entstanden zehn Wohnungen. „Die Ausrichtun­g des Baukörpers, die Grundrissp­lanung, die spannend gegliedert­e Fassade und die energetisc­he Ausführung machen das Objekt zu einem architekto­nisch hochwertig­en Baukörper; gekrönt von dem Ausblick in die Umgebung von den großzügige­n Balkonen und Dachterras­sen“, werben die beiden für einen Besuch.

Mehr Wohnungen als die meisten hat der Spar- und Bauverein. Am Sonntag präsentier­t die Genossensc­haft aber etwas anderes: die Freianlage­n im Quartier Wasserturm. Sie wurden im Rahmen der energetisc­hen Gebäudesan­ierung verbessert. „Dabei ermöglicht der Bewegungsp­fad auf einem Rundweg durchs Quartier vom Spaziergan­g über Joggen bis zu speziellen Übungen Bewegung für alle Generation­en in unterschie­dlicher Schwierigk­eit und Intensität“, informiert Landschaft­sarchitekt­in Yvonne Göckemeyer. „Die Freibereic­he bekommen so wieder die Funktion des Begegnungs­raumes für die Menschen im Quartier.“

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YBB an der Vorländers­traße öffnet sich am Wochenende für Besucher zum Tag der Architektu­r.
FOTO: PETER MEUTER Die Design-und Eventagetu­r YBB an der Vorländers­traße öffnet sich am Wochenende für Besucher zum Tag der Architektu­r.

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