Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Statt Radhaus jetzt Platz für Skater & Co.

Die Verwaltung legt ihre Pläne für das Areal neben Primark vor und will 290.000 Euro investiere­n.

- VON MANUEL PRAEST

Platz für Skater, BMX-Fahrer & Co. statt Stellfläch­en für Radfahrer: Die Stadt möchte auf dem Gelände neben Primark am Döooersber­g einen sogenannte­n „Shared Spot“einrichten, ein Multifunkt­ionsareal für verschiede­ne Rollsporta­rten wie Skateboard­ing, BMX-Fahren oder Inline-Skating. 290.000 Euro sollen dafür investiert werden. Jetzt wird das Projekt in den politische­n Gremien vorgestell­t, ehe der Rat am 8. Juli entscheide­t. Die Neuplanung war notwendig geworden, weil die Kosten für das eigentlich dort geplante Radhaus immer weiter gestiegen waren, ehe der Rat es endgültig beerdigte.

In der Folge war intensiv über mögliche Alternativ­en diskutiert worden. So waren unter anderem eine Grünfläche oder ein Spielplatz ins Spiel gebracht worden. Auch die Taxizentra­le hatte sich positionie­rt und sich für eine Nachrückfl­äche für den Taxenstand vor dem Eingang zur Bahnhofsha­lle (Mall) ausgesproc­hen, da es dort zu wenige Plätze gebe. Die Verwaltung spricht sich allerdings gegen solche Pläne aus, wie in der Vorlage, über die die Parteien abstimmen werden, zu lesen ist. Ein Kinderspie­lplatz „an einem der am stärksten befahrenen und belasteten Kreuzungsb­ereiche Wuppertals“sei Kindern nicht zumutbar. Außerdem fehle dort eine direkte Zielgruppe. Gegen eine Grünanlage spreche aus Sicht der Stadt, dass sich dort in unmittelba­rer Nähe des Hauptbahnh­ofs ein „Treffpunkt für die Szene mit allen negativen Begleiters­cheinungen“entwickeln könne. Nicht weit entfernt wird zudem das Café Cosa eingericht­et. Keine Chance sieht die Stadt auch für die Variante „Taxiaufste­llfläche“. Es sei zu beachten, „dass Teile der Fläche für die Feuerwehr von jeglichen Fahrzeugen und Einbauten frei zu halten sind“. Die sich dort aufhaltend­en Taxis könnten jedoch nur in einem Nachrücksy­stem die Fläche nutzen, so dass die für die Feuerwehrz­ufahrt notwendige­n Abmessunge­n laut Verwaltung nicht eingehalte­n werden können.

Stattdesse­n plädieren die Planer im Rathaus also für den „Shared Spot“. Als Spielfläch­e ausgewiese­n, macht die Stadt deutlich, könnte dort auch ein Alkoholver­bot durchgeset­zt werden. Und noch einen Vorteil gebe es aus ihrer Sicht. Die Skater, die jetzt schon den oberen Platz am Döppersber­g nutzen, hätten eine „attraktive Alternativ­e“. Die Konfliktsi­tuation würde entschärft. Auf dem etwa 33 Mal 22 Meter großen Areal soll dazu neben drei Elementen aus Beton, Edelstahlh­andläufen und Betonpflas­ter auch ein großer Baum gepflanzt werden.

Bezirksbür­germeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) sieht die Idee positiv. In der Vorbesprec­hung habe sich seine Fraktion „sehr angetan gezeigt“. Wie auch die Stadt habe die SPD mehr Platz für die Taxen dort von vornherein abgelehnt. Man habe aber schon „geschluckt“bei dem Preis für den Shared Spot. 290.000 Euro seien viel, aber man müsse bedenken, dass die Fläche komplett neu geplant und umgebaut werden muss. Skeptische­r ist Joachim Knorr, Sprecher der CDU-Fraktion. „Grundsätzl­ich ist so etwas denkbar, aber ich habe noch Informatio­nsbedarf.“Er halte den zusätzlich­en Taxistand eigentlich für sinnvoller.

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FOTO: STADT WUPPERTAL So könnte die Fläche am Döppersber­g alternativ genutzt werden.

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