Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Der Wandel geht weiter
Das Kinder- und Jugendzentrum Kraftstation in Honsberg soll zusätzlich zu einem Treffpunkt für Eltern, Senioren oder auch Sportgruppen werden. Dazu ist ein Umbau des Gebäudes geplant.
Honsberg und Stachelhausen erleben seit Jahren eine Frischzellenkur – insbesondere durch den finanziellen Einsatz des Landes Nordrhein-Westfalen. Entstanden ist der neue Lindenhof. Es gibt nun Aussichtspunkte, die zum Verweilen einladen. Und: Ein Quartiersplatz an der Honsberger Straße in der Nachbarschaft zur Kraftstation nimmt Konturen an.
Dieser Wandel soll in den beiden Stadtteilen fortgeführt werden. Der nächste Schritt betrifft die Kraftstation. Das Kinder- und Jugendzentrum soll sich zusätzlich als Treffpunkt für Eltern, Senioren oder auch Sportgruppen etablieren. Dazu ist ein Umbau des Gebäudes geplant. Geschätzte Kosten: 370.000 Euro.
Das Ganze steht übrigens im Zusammenhang mit dem neuen Platz, der unterhalb der Kraftstation entsteht. Das „Grüne Wohnzimmer Stachelhausen“, wie das Areal getauft wurde, soll für alle Generationen zum Anziehungspunkt werden. Da biete es sich förmlich an, den benachbarten Jugendtreffpunkt für die Nutzer zu öffnen – und ihnen im Untergeschoss Räume zu bieten, heißt es in dem Vorschlag der Stadtverwaltung.
Über diesen werden in den nächsten Wochen die Ortspolitiker diskutieren. Baudezernent Peter Heinze wirbt um ihre Zustimmung: „Denn da entsteht eine Win-win-Situation. Der Platz erhält soziale Kontrolle, die Kraftstation öffnet sich für weitere Zielgruppen“, nennt er die Vorteile des Bauprojekts, das sich an der Honsberger Straße abzeichnet.
Auch André Sobiralski, der in der Kraftstation die Medienwerkstatt leitet und für die schulbezogene Jugendarbeit zuständig ist, begrüßt die Pläne. „Durch die direkte Anbindung von Platz und Kraftstation können wir einen Mehrwert erzielen“, erklärt er mit Blick auf den Eingang in der unteren Ebene der Kraftstation, der dem Vorhaben der Stadtverwaltung zufolge reaktiviert wird.
Von dort sollen künftig die Besucher des Platzes die drei neuen Gruppenräume erreichen können, inklusive einer Küchenzeile für Tee, Kaffee oder Babynahrung. „In diesem Bereich haben wir aktuell unser Lager, unter anderem für unsere Theaterutensilien“, berichtet André Sobiralski. Die Requisiten werden im Zuge des Umbaus einen neuen Platz finden – ganz in der Nähe der Bühne, die das Jugendzentrum vorhält.
Das Haus ist ein offener Treffpunkt für Kinder und Jugendliche, die nach Lust und Laune vorbeischauen können und eine Vielzahl an Freizeitangeboten vorfinden. „Wir haben einen Billard- und Kickertisch, eine Kreativwerkstatt. Und auch ein Tonstudio, in dem Musiker ihre Songs aufnehmen können“, nennt André Sobiralski Beispiele für das umfangreiche Angebot, das seit 1987 im Haus an der Honsberger Straße immer wieder ergänzt wurde.
Einen Schwerpunkt legt das Team auf soziokulturelle Bildung. In Workshops drehen Jugendliche Videos, regelmäßig finden Konzerte statt. Theater und Ausstellungen ergänzen das Ganze. Dem Team sei es dabei wichtig, den Kindern aufzuzeigen, wie Teamarbeit, Kommunikation und gemeinschaftliche Lösungssuche funktionieren, wie Sobiralski hinzufügt.
Finanziert werden soll der Umbau der Kraftstation im Übrigen aus Mitteln eines Förderprogramms, das die Länder und der Bund gemeinsam aufgelegt haben. Es heißt: Investitionspakt Soziale Integration im Quartier. „Dieses Projekt passt ideal in die Förderkulisse“, erklärt Peter Heinze. 90 Prozent zahlten die Fördergeber, so dass die Stadt Remscheid dabei lediglich einen Eigenanteil von 37.000 Euro aufbringen müsse.