Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Vergewaltiger suchten Opfer in der Altstadt
Die Polizei ermittelt gegen vier Männer, die Frauen nach Krefeld verschleppt haben sollen.
(hpaw) Vier Männer sollen seit Mitte 2018 Frauen in der Altstadt angesprochen, teils mit K.o.-Tropfen betäubt und dann nach Krefeld gebracht haben, wo sie ihre Opfer mehrere Stunden lang vergewaltigten. Das teilten die Kreispolizeibehörde Wesel und die Staatsanwaltschaft Kleve (Zweigstelle Moers) am Dienstag mit. Sie sind zuständig, weil die mutmaßlichen Täter aus Moers, Wesel und Krefeld stammen. Nach weiteren Opfern wird gesucht.
Den Angaben der Ermittler zufolge fuhren die Männer, die zwischen 24 bis 29 Jahre alt sind, gezielt nach Düsseldorf und suchten hier eine bestimmte Diskothek in der Altstadt auf. Welche genau, das wolle man aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. „Da die Täter aus verschiedenen Städten stammten, trafen sie sich in Düsseldorf“, sagte er weiter. „Das Lokal war bei ihnen offenbar beliebt, weil sie sich dort Erfolg bei der Suche nach Frauen versprachen.“
Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass die Täter bewusstseinstrübende Mittel eingesetzt hätten, hieß es außerdem von der Staatsanwaltschaft. Ihren Opfern stellten sie sich als „Jamal“, „Sammy“, „Momo“, „Memo“oder „Bilal“vor. Die Vergewaltigungen sollen in der Wohnung eines Tatverdächtigen oder in einem Hotel stattgefunden haben. Das Zimmer sollen die Männer auf den Namen des jeweiligen Opfers gebucht haben. Laut Polizei gingen die Täter brutal vor. Die Opfer seien mehrere Stunden in ihrer Gewalt gewesen.
Zunächst bekannt geworden war die Vergewaltigung einer 21-Jährigen aus Duisburg, die in der Nacht auf den 20. März stattgefunden haben soll. Damals hieß es, das Opfer sei „nicht entführt oder gewaltsam in die Wohnung gebracht“worden. Die Frau hatte sich selbst nicht an die Polizei gewandt, die Hinweise stammten aus anderer Richtung. Nach einer Foto-Fahndung kamen drei der vier Tatverdächtigen Anfang April in Untersuchungshaft.
Inzwischen spricht die Polizei von mehreren mutmaßlichen Opfern. Dem Vernehmen nach existieren Videoaufnahmen einiger Taten. Die Polizei sucht weitere Opfer und Zeugen ähnlicher Taten ab Mitte 2018. Hinweise nimmt die Polizei unter 02845/3092-1350 entgegen.