Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
In Ostwestfalen wird das Trinkwasser knapp
(dpa) Wegen Trinkwasser-Engpässen haben Versorger in Ostwestfalen an die Bevölkerung appelliert, auf Garten bewässerung und Pool-Befüllungen zu verzichten. „Wegen der anhaltenden Trockenheit kommt es zu Wasserknappheit“, berichtete die Stadt Löhne (Kreis Herford) am Mittwoch auf ihrer Internetseite. Betroffen seien die Städte Löhne, Bad Oeynhausen sowie die Gemeinden Hüllhorst und Hille im Gebiet des Wasser beschaffungs verbandes
„Am Wiehen“mit insgesamt rund
120.000 Menschen.
Die Stadt Löhne rief ihre Bürger dazu auf, auf das Sprengen ihrer Gärten und das Befüllen von Pools mit Trinkwasser zu verzichten. Feuerwehr wagen verbreiteten den Appell über Lautsprecher durchsagen in den Stadtteilen. Auch über die Warn-Apps Nina und Katwarn wurde die Aufforderung verbreitet: „Benutzen Sie bitte Trinkwasser ausschließlich für die lebensnotwendigen Bereiche .“
Für den Fall, dass die Appelle nicht fruchten, kündigte die Stadt eine ordnungs behördliche Verordnung an. Sie sieht auch Geldbußen von bis zu 1000 Euro bei Vergeudung von Trinkwasser vor. Zuletzt sei vor etwa 30 Jahren solch eine Verordnung nötig gewesen, sagte der Leiter Wasserversorgung der Wirtschaftsbetriebe Löhne, Klaus Wilmsmeier.
Auch die Stadt Rahden (Kreis Minden-Lübbecke) bat darum, auf Autowaschen, Gartenbewässerung und Poolbefüllung zu verzichten. „Es handelt sich bei Trinkwasser um ein Lebensmittel“, betonte der Leiter des Wasserwerks Rahden, Christoph Flieder.
Im Ruhrgebiet ist die Lage dagegen entspannt. Das Wasser in den Talsperren werde in jedem Fall für den Sommer reichen – „egal, wie der Sommer sich entwickelt“, sagte Ruhrverbands-Sprecherin Britta Balt. Der Ruhrverband ist Rohwasser-Lieferant für zahlreiche Wasserwerke entlang der Ruhr. Der Füllstand der Talsperren liege über dem langjährigen Mittel. Allerdings gebe man aktuell „signifikante Mengen“an das Flusssystem ab.
Der Wasserversorger Gelsenwasser sieht ebenfalls keine Probleme. „Die Wasserversorgung ist gesichert“, sagte Unternehmenssprecherin Heidrun Becker.
„Es handelt sich bei Trinkwasser um ein
Lebensmittel“
Christoph Flieder Leiter Wasserwerk Rahden