Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Prozess: Verstörende Details zu Gruppenvergewaltigung
(dpa) Im Prozess um eine Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau in Freiburg hat der Staatsanwalt den elf Angeklagten gewalttätiges und erniedrigendes Verhalten vorgeworfen. Die 18-Jährige habe keine Chance gehabt, sich zu wehren, sagte Staatsanwalt Rainer Schmid vor dem Landgericht Freiburg. Die Taten erstreckten sich über zweieinhalb Stunden.
Demnach hatte der Hauptangeklagte die Frau unter dem Vorwand, ihr ein Tattoo am Oberschenkel zeigen zu wollen, nach draußen gelockt. Als das Mädchen sich umdrehte, um zurück zur Disco zu gehen, habe er sie von hinten gepackt, ihren Rock, die Strumpfhose und Unterhose heruntergerissen und sie vergewaltigt. Die Frau sei durch den Konsum einer hoch dosierten Ecstasy-Tablette und eines mutmaßlich mit K.o.-Tropfen präparierten Getränks völlig hilf- und wehrlos gewesen. Nach der ersten Vergewaltigung ging der 22-Jährige zurück in die Disco und berichtete seinen Freunden, dass draußen eine Frau liege, „die man ficken könne“, so Schmid. Die wegen der Drogen zwischenzeitlich krampfende Frau habe versucht, sich schwach mit ihren Fingernägeln und mithilfe kleiner, im Gebüsch ergriffenen Stöckchen zu wehren – vergeblich.
Den acht Syrern, zwei Irakern, einem Algerier sowie einem Deutschen ohne Migrationshintergrund im Alter von heute 18 bis 30 Jahren werden Vergewaltigung und unterlassene Hilfeleistung zur Last gelegt.