Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
WEGEN BAUSTELLEN
An der Zweigstraße in Höhscheid herrscht durch drei verschiedene Baustellen Halteverbot. Die Situation ist angespannt.
Anwohner in Höhscheid beklagen Parkplatz-Not.
Wenn Erika Jansen vom Einkaufen kommt, stellt sie sich bereits darauf ein, eine ganze Weile mit ihrem Auto durch die Siedlung kurven zu müssen, bis sie endlich einen Parkplatz gefunden hat. „Das ist ein unmöglicher Zustand“, klagt die Anwohnerin der Zweigstraße, wo zurzeit auf einem langen Abschnitt absolutes Halteverbot herrscht. Grund dafür sind drei Baustellen an Zweigund Kanalstraße, durch die die Verkehrssituation aufgrund der eingeschränkten Parkmöglichkeiten seit Monaten als angespannt gilt.
Zum einen werden seitens der Stadt dort für die Gesamtschule Höhscheid eine neue Mensa sowie eine Turnhalle gebaut, zum anderen errichtet der Unternehmer Michael Kölker auf dem Eckgrundstück zwischen Kanal- und Zweigstraße ein Trainingszentrum. „Ich weiß wirklich nicht mehr, wo ich hier parken soll“, ärgert sich Erika Jansen, die nach eigenen Angaben allein in diesem Jahr bereits vier Knöllchen kassiert und in jedem Fall Widerspruch eingelegt habe.
„Wenn ich im Supermarkt zwei Kisten Wasser gekauft habe, kann ich die wohl schlecht allein kilometerweit bis in meine Wohnung schleppen. Für uns Anwohner sollte es wenigstens möglich sein, zum Ein- und Ausladen kurz vor der Wohnung zu parken.“Vom Ordnungsamt wünsche sie sich da mehr Kulanz.
Ähnlich geht es ihrer Nachbarin Birgit Voy: „Einen Strafzettel habe ich bislang zwar noch nicht bekommen, aber die Parkplatzsuche ist extrem schwierig.“Auch sie habe schon lange Laufwege von ihrem Auto zu ihrer Wohnung in Kauf nehmen müssen.
In einer Bürgersprechstunde mit Bürgermeister Ernst Lauterjung (SPD) hatte Erika Jansen bereits vorgeschlagen, das Halteverbot tagsüber einzuschränken: „Es wäre doch eine gute Möglichkeit, das Halteverbot nur während der laufenden Bauarbeiten, also an Werktagen von 7 bis 16 Uhr aufrechtzuerhalten. Das würde die Situation für uns schon sehr entspannen.“
Eine Idee, der die Stadt eine Absage erteilt: „Der Vorschlag, das Halteverbot aufzuweichen, wurde unter Beteiligung der verkehrslenkenden Stellen mehrfach geprüft – gleich zu Beginn der Bauarbeiten am Leistungszentrum und im weiteren Verlauf der Arbeiten“, versichert Rathaussprecherin Sabine Rische. Das Ergebnis sei immer gleich gewesen: „Aus Gründen der Verkehrssicherheit ist eine Änderung nicht
möglich. Das eingerichtete Halteverbot ist bereits auf ein Mindestmaß reduziert.
Wie lange es noch besteht, hänge von den Baumaßnahmen ab, so Rische. Das Halteverbot für die Baustellen der Gesamtschule werde voraussichtlich bis Ende Oktober benötigt. Das Halteverbot in Bezug auf das Leistungszentrum dauere voraussichtlich bis Jahresende. Bis dahin müssten die Anwohner auf den „umliegenden Parkraum“ausweichen. Rische: „Das ist bedauerlich, doch leider unumgänglich.“