Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Selbstgebackene Leckerchen von der Hundeliebhaberin
Apfel-Kekse, Beeren-Kekse oder exotische Kokostraum-Kekse – klingt appetitlich und lecker. Allerdings zergehen die von Daniela Kohlhage im heimischen Backofen zubereiteten Leckerchen nicht auf der Zunge. Dafür sind sie zu hart. Mit Absicht, denn die Kekse sind für Hunde bestimmt. Bekömmlich wären sie dennoch, denn „unsere Hundekekse werden ausschließlich aus Zutaten in Lebensmittelqualität gebacken“, sagt die 47-Jährige. Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Aromen, Zucker oder sonstige Zusatzstoffe verwendet sie nicht für die Kekse, die sie in ihrem Anfang Juni eröffneten Pfötchen-Imbiss an der Spitzwegstraße verkauft.
Schon vor zehn Jahren hatte sie die Idee, eine Hundebäckerei zu eröffnen. „Damals habe ich mich noch nicht getraut“, sagt die Solingerin. Stattdessen eröffnete sie mit ihrem aus der Branche kommenden Ehemann Markus an der Burgunderstraße einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb. Als sie den aus gesundheitlichen Gründen schließlich schließen musste, kam ihr der zurückgestellte Wunsch wieder in den Sinn – und sie setzte ihn in die Tat um.
Eine Entscheidungshilfe zur Gründung des kleinen Unternehmens lieferten Luka und Lili der Hundeliebhaberin. Durch die Überempfindlichkeit ihrer Hunde kam für sie nur noch selber kochen und backen in Frage. Da es auch im Bekanntenkreis immer mehr Hunde mit Überempfindlichkeiten gab, entschloss sie sich, auch für andere zu backen. „Viele würden das gerne selber machen, finden aber aus beruflichen Gründen oftmals keine Zeit dazu“, erzählt Kohlhage. Aus dem gleichen Grund kocht sie auch das Nassfutter selbst, das nach der Zubereitung auf dem heimischen Herd „wie zu Großmutters Zeiten“eingekocht wird.
Die Mischlingshunde Luka (Pekinese-Havaneser) und Lili ( Tibet-Spaniel) haben noch eine andere Aufgabe: „Das sind meine Testesser“, sagt Kohlhage. Deren Bedürfnisse spiegeln sich auch in den Zutaten für die Kekse und das Nassfutter wider. Luka leidet an einer Überempfindlichkeit gegenüber industriell hergestelltem Hundefutter. Deshalb verzichtet sein Frauchen auch bei allen Produkten auf die Zugabe von Weizen. Lili könnte zwar auch mit herkömmlichen Futter gefüttert werden, frisst aber längst nicht alles. Was ihr Gaumen akzeptiert, schmeckt auch anderen Hunden.
Auch auf Fleisch verzichtet Kohlhage in ihrem Nassfutter. Nicht, weil ihre Hunde Vegetarier wären, sondern wegen der hohen Auflagen, die das Veterinäramt dafür erfüllt sehen will. Gegenwärtig überlegt die Solingerin noch, selbst gekochtes Nassfutter in ihr Sortiment aufzunehmen. Bis dahin bezieht sie das entsprechende Fertigfutter über verschiedene Großhändler. „Das ist spezielle Ware, die man nicht in jedem Supermarkt bekommt“, sagt die Hundeliebhaberin.
Daneben bietet Kohlhage auch tiefgefrorene Barf-Produkte an. Barf ist eine Methode zur Ernährung fleischfressender Haustiere, die insbesondere für Haushunde entwickelt wurde. Die Entwickler orientierten sich dabei nach eigenen Angaben an den Fressgewohnheiten von Wildhunden und Wölfen. Daher werden die Rationen aus frischem oder tiefgekühltem Fleisch, Innereien, Knochen und Fisch zusammengestellt. Das Futter wird mit Obst und Gemüse ergänzt und roh verfüttert. Deshalb muss sich der Kunde dieses Futter selbst im Laden abholen. Es wird nicht versendet. Bei Bedarf können Getreideprodukte und Futterzusätze zugegeben werden. Für eine bedarfsgerechte Zusammenstellung der Rationen sind Kenntnisse in der Futtermittelkunde und Tierernährung erforderlich. Mit Barf-Produkten werden auch Katzen und Frettchen gefüttert.
Kontakt Daniela Kohlhage, Telefon: 0212/383 99 19: E-Mail: info@pfoetchen-imbiss.de; Internet: www.pfoetchen-imbiss.de