Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Bauausschuss: Politiker streiten über Ebert-Platz
(zak) Die Modernisierungspläne für den Busbahnhof riefen im Bauausschuss eine Kontroverse zwischen den Ortspolitikern und Mitarbeitern des Rathauses hervor. Baudezernent Peter Heinze sah sich gezwungen, um „Sorgfalt in der Argumentation“zu bitten. Vor allem mit Blick auf Äußerungen von CDU und Linkspartei, die erhebliche Kritik an dem geplanten Millionenprojekt übten.
Dabei hatten Vertreter der Stadtverwaltung und der Arbeitsgemeinschaft aus mehreren Fachbüros, die den Ideenwettbewerb für den Busbahnhof gewonnen hat, versucht, Bedenken auszuräumen. Landschaftsarchitekt Heinrich Sparla aus Köln, der zum Siegerteam zählt, bezeichnete die Pläne als „städtebauliches Kleinod für Remscheid“– mit der geschwungenen Dachkonstruktion aus Glas, dem begrünten Aufenthaltsplatz und dem neuen Betriebsgebäude der Stadtwerke.
Dennoch regte sich Widerstand: Rosemarie Stippekohl (CDU) beklagte, dass die Unterführung zum Ämterhaus und zum EMA-Gymnasium wegfallen soll. Für Ralf Wieber (CDU) werden die „falschen Prioritäten“gesetzt. Beim Umbau der Innenstadt müsse vor allem die Allee Beachtung finden. Martin Klück (Linkspartei) sagte der Stadt ein „Desaster“voraus. In Zeiten, da der öffentliche Personennahverkehr gestärkt werden solle, könne es doch nicht sein, dass wie geplant Verkehrsflächen für die Busse verringert werden. Zudem beklagte er fehlende Bürgerbeteiligung bei dem Bauvorhaben.
Interessierte können sich nach wie vor mit Anregungen zu Wort melden, hob Heinze hervor, der die Politiker davor warnte, die einzelnen Projekte gegeneinander auszuspielen. Sie hatten 2014 das Paket einmütig beschlossen, das über 30 einzelne Maßnahmen für den Stadtkern erhält – vom neuen Beleuchtungskonzept bis hin zum Umbau des Ebert-Platzes. Dafür sorgt das Land NRW, das 80 Prozent der Kosten übernimmt. Hans Lothar Schiffer (FDP) befürchtete, dass Chancen ungenutzt bleiben. „Wir sind dabei, das Ganze zu zerreden“, betonte er: „Dabei haben wir jetzt endlich die Möglichkeit, den Backofen Ebert-Platz teilweise zu entschärfen.“