Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Wettkämpfe in Burghausen und Helsinki
Schwimmen: Bei der SG zahlt sich die gute Arbeit aus. Große Ereignisse stehen am Wochenende an.
Wöhrsee? Noch nie etwas von gehört oder gelesen? Es handelt sich um einen Badesee in Burghausen – zugehörig zum Landkreis Altötting in Bayern. Wer Näheres über das idyllische Fleckchen erfahren möchte, kann ja in der kommenden Woche mal Kontakt mit vier Remscheider Schwimmern aufnehmen.
Dann dürften Jakob Eppels, Tom Fischer, Fynn Gogarn und Moritz Winkelmann von dort zurückgekehrt sein. Möglicherweise mit richtig guten Ergebnissen im Gepäck. Das Quartett nimmt dort an den Internationalen Deutschen Meisterschaften im Freiwasserschwimmen teil und hat sich viel vorgenommen für die Auftritte in einem stark besetzten Teilnehmerfeld.
Am heutigen Donnerstag reisen die Athleten gemeinsam mit Trainer Ivan Abreu an, am Freitag und Samstag wird es ernst für die Remscheider. Eppels (Jahrgang
2005) und Gogarn (2004) haben die
2500-Meter-Strecke auf der Agenda Fischer und Winkelmann (jeweils 2005er-Jahrgang) sind sogar doppelt im Einsatz. Sie schwimmen über 2500 und über 5000 Meter.
Ein knackiges Programm also für die Newcomer. Bis auf Winkelmann, der schon einmal die 2500 Meter geschwommen ist, ist das Freiwasser-Erlebnis für alle eine Premiere. Man darf also sehr gespannt sein, wie sie sich bei dem Riesenereignis schlagen. Es nehmen Aktive aus
183 Vereinen teil, darunter aus Mexiko, den Emiraten, Österreich, der Schweiz und den USA.
Sollten Sie den Wöhrsee vielleicht noch geografisch korrekt eingeordnet haben, könnte es bei Pajulahti noch einen wesentlichen Ticken schwieriger werden. Dort, in Finnland, finden von Freitag bis Sonntag die European Para Youth Games statt. Ein Riesenereignis für jugendliche Behindertensportler.
400 Athleten aus 25 Ländern werden im nördlichen Zipfel Europas erwartet. Zu ihnen gehört auch Anna Krzyzaniak. Die Schwimmerin der SG Remscheid ist mit der Nominierung seitens des Verbandes für ihre beachtliche sportliche Entwicklung belohnt worden und hält sich bereits seit Wochenbeginn in Finnland auf.
Langeweile? Wird es nicht geben. Den Athleten wird ein vielfältiges Kultur-, dazu ein spezielles Ausbildungsprogramm geboten. Für die 15-jährige Remscheiderin, die das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium besucht, gewiss Momente, welche sie ausgiebig genießen wird.
Am Samstag und Sonntag schließlich wird es für sie ernst. Sie ist für fünf Disziplinen nominiert worden und muss dafür das Athletendorf in Pajulahti verlassen. Denn: Die Schwimmwettkämpfe werden in Helsinki stattfinden. In der Metropole also. Noch ein Grund mehr für die Remscheiderin, sich auf die Wettkämpfe zu freuen.
Am Samstag schwimmt Anna Krzyzaniak die 400 m Freistil, die 100 m Rücken und die 100 m Freistil. Sonntags wird sie über 100 m Schmetterling und 200 m Langen ihr Bestes geben. Ziele? Die hochtalentierte Athletin möchte möglichst viele Finalteilnahmen realisieren. Und möglichst so ganz nebenbei ein paar neue persönliche Bestzeiten schwimmen. Krzyzaniak ist seit ihrer Geburt körperbehindert – sie ist ohne rechte Hand zur Welt gekommen. Damit hat sie sich von Beginn an arrangiert, kommt bestens damit klar. Wie gut – das will sie in Helsinki unter Beweis stellen.
In der Heimat drücken ihr viele die Daumen. Besonders natürlich ihre Eltern Dirk und Bettina, welche die Schwimmbegeisterung ihres Kindes schon frühzeitig gefördert haben und beide als Funktionäre der SG Remscheid beziehungsweise der SG Bergisch Land tätig sind.