Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Sparkasse baut zwei Kindertage­sstätten

Zeitgleich sollen im Sommer 2020 am Hackenberg in Lennep und an der Oststraße im Südbezirk neue Einrichtun­gen an den Start gehen. Träger sind an beiden Orten Elterninit­iativen. Der Bedarf für Betreuung wächst derweil weiter.

- VON HENNING RÖSER

Die Stadtspark­asse Remscheid steigt ins Baugeschäf­t ein. Das Finanzinst­itut plant und finanziert den Bau von zwei Kindertage­sstätten mit je 80 Plätzen (davon je 20 für Kinder unter drei Jahren), eine an der Hackenberg­er Straße in Lennep, die andere an der Oststraße im Südbezirk. Beide liegen in unmittelba­rer

„Wir wollen mehr oder

weniger zeitgleich bauen. So entstehen 160 Plätze auf einen

Schlag.“

Michael Wellershau­s

Sparkassen-Vorstand

Nähe zu Grundschul­en und entstehen auf Grundstück­en der Stadt, die zunächst auf 30 Jahre von der Kommune gepachtet werden. Die Sparkasse übernehme damit ein Stück Verantwort­ung für die Vereinbark­eit von Familie und Beruf und investiere „in die Zukunft unserer Stadt“, sagte Sparkassen-Vorstand Michael Wellershau­s gestern.

Beide Einrichtun­gen sollen zeitgleich im Sommer 2020 zum Start des Kindergart­enjahres fertig sein, sagte Architekt Jörg Böing von der Sparkasse. Weil die Bauten in Modularbau­weise entstehen, sei eine ziemlich genaue Taktung möglich. Angepeilte­r Stichtag für die Übergabe ist der 30. Juni 2020. Die Module werden so weit vorbereite­t geliefert, dass sie schnell in Betrieb gehen könnten.

Betrieben werden die beiden neuen Einrichtun­gen von zwei Elterninit­iativen. An der Oststraße betritt der Verein „Die Verlässlic­he“, der hier und an anderen Grundschul­en seit vielen Jahren in der offenen Ganztagsbe­treuung aktiv ist, ein neues Feld. Dadurch ergäben sich viele sinnvolle Synergien, sagt Geschäftsf­ührer Matthias Spaan. Etwa die, dass für Eltern mit mehr als einem Kind die Wege kürzer werden, wenn Kita und Grundschul­e zusammen liegen. Auch pädagogisc­h erben sich viele Anknüpfung­smöglichke­iten, sagt die Leiterin der künftigen Kita, Natalie Küpper. Spaan zeigte sich optimistis­ch, die nötige Anzahl Erzieher zum Kita-Start unter Vertrag zu haben. „Die Verlässlic­he“bildet schon länger selber Erzieher aus, das zahle sich jetzt aus. Wie berichtet, gibt es etwa in Wuppertal durch den hohen Bedarf an neue Kita-Plätzen Probleme, alle freien Stellen zu besetzen.

Eine Rückkehr der Awo nach Remscheid bedeutet die Trägerscha­ft für die neue Kita an der Grundschul­e Hackenberg. Die im Kreis Mettmann bereits in mehr als 20 Einrichtun­gen aktive Arbeiterwo­hlfahrt ist Partner einer im Aufbau begriffene­n Elterninit­iative, berichtet Geschäftsf­ührerin Hildegard Schröder. Die Awo baut auf eine offene Pädagogik. Die Kinder sollen sich frei im Haus bewegen und dort spielen, wo es das interessan­teste Angebot gibt.

Sozialdeze­rnent Thomas Neuhaus (Grüne) freut sich sehr über das Engagement der Sparkasse. Die 160 zusätzlich­en Kindergart­en-Plätze helfen der Stadt, die Lücke von insgesamt 780 fehlenden Betreuungs­plätzen in der Stadt zu schließen. Aktuell sind 550 zusätzlich­e Plätze in Planung oder fertig. Neuhaus deutete gestern an, dass die Bedarfszah­len bald wohl erneut nach oben angepasst werden. Die jüngsten Untersuchu­ngen im Jugendamt zeigen, dass die Zahl der kleinen Kinder in Remscheid weiter wächst. Im Jugendhilf­eausschuss sollen dazu Zahlen vorgelegt werden.

Man wisse nicht, was die Zukunft an den Schulstand­orten bringe, sagte Neuhaus auf die Frage, warum die Stadt die Grundstück­e an die Sparkasse nur verpachtet und nicht verkauft. So bleibe man handlungsf­ähig. OB Burkhard Mast-Weisz (SPD) betonte, dass aber die Option bestehe, die Pachtvertr­äge zu verlängern.

 ?? FOTO: PETER MEUTER ?? Nur strahlende Gesichter gab es beim Gruppenbil­d mit Bauplänen und Bauhelm in der Sparkassen-Hauptstell­e an der Alleestraß­e.
FOTO: PETER MEUTER Nur strahlende Gesichter gab es beim Gruppenbil­d mit Bauplänen und Bauhelm in der Sparkassen-Hauptstell­e an der Alleestraß­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany