Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Grundschüler ziehen zum Rennpatt
Schulausschuss bespricht Offenen Ganztag und Verlagerung der Grundschule Uhlandstraße.
Seit Januar laufen die Sanierungsarbeiten an der Grundschule Uhlandstraße. Ein Teil der Schüler ist seitdem in der ehemaligen Hauptschule am Ohligser Rennpatt untergebracht. Der Schulausschluss beschloss jetzt, dass nach der Sommerpause alle Schüler dorthin ausgelagert werden können. Mit dem zweiten Bauabschnitt in Aufderhöhe ist der Schulbetrieb am alten Standort nicht mehr aufrecht zu erhalten. Probleme gibt es beim Spezialverkehr mit Bussen für die Schüler, der muss noch im Detail geplant werden. Beim Offenen Ganztag gibt es eine Warteliste, die die Schulverwaltung zügig abbauen will.
Beim Umzug der Grundschule ist Eile geboten. Schuldezernentin Dagmar Becker (Grüne) erklärte, dass die Verlagerung bei der Bezirksregierung in Düsseldorf noch vor den Sommerferien beantragt werden müsse. Doch zuvor wurde die Frage breit diskutiert, wie die 400 Grundschüler zum Rennpatt kommen sollen. Elternvertreter Björn Stock appellierte an Politik und Verwaltung: „Wir müssen an die Kinder denken, die machen jetzt schon genug durch.“Noch wüssten die Erstklässler nicht, ob es zur Uhlandstraße oder doch zum Rennpatt gehe.
Er schätzte den Bedarf für den Buspendelverkehr auf etwa 175 Schüler der zweiten bis vierten Klasse. Schulleiterin Sabine Riffi ging sogar von noch höheren Zahlen aus. Momentan laufe noch die Erhebung auch für die ersten Klassen. Hans-Werner Hög, Abteilungsleiter Schulbetrieb, sagte zu, dass die Zahlen Anfang kommender Woche feststehen sollen. Das müssen sie auch, den schon am 18. Juni muss der Rat abschließend abstimmen.
Der Ausschussvorsitzende, Heinz-Eugen Bertenburg (FDP) goss den Antrag der Verwaltung zur Schulverlegung zusammen mit einem CDU-Antrag in eine Form. Der fordert die Verwaltung auf, die Verlässlichkeit des Busverkehrs sicherzustellen und auch die Finanzierungsfrage zu klären. Diese ist als freiwillige Leistung durch die Stadt nicht einfach durchführbar, sagte Dagmar Becker. Denn als Kommune aus dem Stärkungspakt sei das nicht erlaubt. Jedoch muss das Land Kosten bis zu einem halben Jahr tragen. Daher sei es wünschenswert, wenn die Baumaßnahme bis zu den Osterferien 2021 auch fertig sei.
Zugleich soll auf Wunsch von Iris Preuss-Buchholz (SPD) auch kein Schüler automatisch von der Busversorgung ausgeschlossen werden. Die neue Beschlussempfehlung für den Rat bestätigte der Schulausschuss am Ende einstimmig.
Beim Thema Offener Ganztag,
damit ist die Betreuung von Grundschülern nach dem Schulunterrichtsende gemeint, gibt es aktuell eine Warteliste von 270 Kindern für Plätze. Das erklärte Daniel Rupp von der Schulverwaltung. Zu
der Liste komme es, weil sich nach dem Stichtag 31. März, zu dem die Grundschulen den Bedarf anmelden, noch Eltern von Erstklässlern gemeldete hätten, die nach dem Sommer eine Betreuung wünschten. Mit eingerichteten 2553 Plätzen sei die Stadt im Moment aber sehr gut auf dem Weg. Rupp erläuterte, dass die Stadt prüfe, für die Kinder auf der Warteliste schulfremde Gebäude anzumieten. Zugleich müsse aber auch geklärt werden, ob ausreichend Personal für die Angebote zur Verfügung stehen würden.
Rupp warb auch um Verständnis, dass noch keine Bescheide an die Eltern verschickt worden seien. Das solle aber jetzt ganz schnell folgen. Die Stadt werde jetzt nicht mehr auf die Kostenübernahme von drei Millionen Euro durch das Land NRW für die insgesamt 7,2 Millionen Euro Aufwendungen für den Offenen Ganztag warten.