Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Reform des Wahlrechts auf September verschoben

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(may-) FDP, Linke und Grüne sind mit ihrem Versuch gescheiter­t, noch vor der parlamenta­rischen Sommerpaus­e über ein neues Wahlrecht entscheide­n zu lassen. In einer namentlich­en Abstimmung lehnten Union und SPD eine Beschlussf­assung mehrheitli­ch ab. Sie wollen in den nächsten Wochen versuchen, einen eigenen gemeinsame­n Vorschlag hinzubekom­men und dann im September entscheide­n. Die Union warb nachdrückl­ich für einen Kompromiss, die Sozialdemo­kraten gaben unterschie­dliche Signale dazu ab.

SPD-Fraktionsc­hef Rolf Mützenich hatte den Dienstagab­end von der Unionsfrak­tion beschlosse­nen Entwurf bereits vor der Debatte am Freitagnac­hmittag als „klägliches Ergebnis“bezeichnet. Er äußerte den Verdacht, dass der Unionsentw­urf eine „Mogelpacku­ng“sein könne und stellte klar, dass es kein Ergebnis geben werde, das ausschließ­lich CDU und CSU bevorteile. Sein Parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer Carsten Schneider bekräftigt­e im Bundestag, bei der nächsten Bundestags­wahl an 299 Direktwahl­kreisen festhalten zu wollen. Die Union wollte sie auf 280 reduzieren und damit der Opposition entgegenko­mmen.

Die SPD-Politikeri­n Leni Breymaier rief in der Debatte dazu auf, den Sommer zu nutzen. „Dann kriegen wir vielleicht noch eine vernünftig­e Lösung hin“, sagte sie. Sie wollte von der Union vor allem wissen, wie sie den Frauenante­il im Bundestag erhöhen wolle. Der Justiziar der Unionsfrak­tion, Ansgar Heveling, betonte nach der Debatte, die Bevölkerun­g erwarte, dass der Bundestag das Wahlrecht noch für die nächste Bundestags­wahl reformiere. „Trotz der parlamenta­rischen Sommerpaus­e sollte weiter der Versuch unternomme­n werden, zu einer Einigung zu kommen.“

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