Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Engelsberger Hof: Brunnen ist vorerst außer Betrieb
(bjb) Fast 25 Jahre lang war der Brunnen nahe dem Restaurant im Engelsberger Hof verwahrlost – bis die Betreiber der „Schlesischen Schänke“dem Ensemble seinen ursprünglichen Charme zurückgaben. 2013 war das. Derzeit ist der Brunnen aber wieder außer Betrieb, was Judith Schreiber und viele weitere Gäste der „Schlesischen Schänke“bedauern: „Als ich kürzlich bei einem Besuch dieser Anlage sah, dass in dem Teich kein Wasser ist, also auch kein Fisch, war ich doch sehr enttäuscht“, berichtet Schreiber.
Eigentlich liegen die Becken und der Brunnen an der „Schlesischen Schänke“in der Unterhaltungspflicht der Stadt Solingen. Einen funktionierenden Zulauf gebe es schon sehr lange nicht mehr, teilt Stadtsprecherin Birgit Wenning mit. „Zuletzt wurde dies 2011 detailliert überprüft – mit dem Ergebnis, dass eine Instandsetzung oder ein Neubau mit sehr hohen Kosten verbunden wären.“Mit Blick auf die Haushaltssituation erhielten andere Projekte – wie die beiden Brücken im Engelsberger Hof – den Vorrang. Eine Ertüchtigung oder ein Neubau des Brunnens sei nicht absehbar.
Der Pächter, so Wenning weiter, habe für diese Flächen einen Patenschaftsvertrag und kümmere sich grundsätzlich darum – erledige also Mäharbeiten und beseitige Laub. Er habe auf eigene Initiative hin, mit Hilfe einer kleinen Pumpe und Schläuchen, die Anlage wieder zum Sprudeln gebracht und Fische eingesetzt. „Diese Initiative zur Verbesserung des Umfeldes der Gastronomie hat die Stadt sehr begrüßt“, betont Wenning.
Wegen der Kosten hat sich Roman Gnilka, der gemeinsam mit seiner Frau Wioletta die „Schlesische Schänke“betreibt, gegen den Weiterbetrieb entschieden – vorerst. „Die Kosten für Wasser und Strom waren uns einfach zu hoch“, berichtet Roman Gnilka. Auch wegen der Umsatzeinbrüche in der Corona-Krise könne sich die Schänke das derzeit einfach nicht leisten. „Wenn von der Stadt Unterstützung käme, dann könnten wir darüber reden, den Brunnen wieder in Betrieb zu nehmen“, sagt Gnilka. Immerhin habe ein Vertreter der Stadt zugesichert, sich wegen des Brunnens noch einmal zu melden. Details dazu stünden aber noch aus.
Auch Judith Schreiber hofft auf einen sprudelnden Brunnen: „Schön anzusehen waren die Fische, die Pflanzen, die Blumen, die Wasserläufe und die Beleuchtung. Sehr eindrucksvoll, wie dieses schützenswerte Kulturgut hergerichtet und gepflegt wurde.“